Nach heftigen Protesten gegen die Rationierung von Benzin sowie die Erhöhung der Spritpreise hat die iranische Regierung das Internet fast flächendeckend abgestellt.
Im Iran gibt es nach über 40 Stunden weiter kein oder nur sehr eingeschränkt Internet. Die Regierung hatte es wegen der im Land anhaltenden Proteste gegen die Rationierung und Preiserhöhung von Benzin fast flächendeckend abgeschaltet.
Zunächst war die Blockade laut Ministerium für Information und Kommunikation für 24 Stunden vorgesehen. Augenzeugen berichteten laut AFP, dass am Sonntagabend das mobile Internet wieder verfügbar war.
Als Resultat können Demonstranten schlechter untereinander kommunizieren, zudem kommen Bilder der regierungskritischen Proteste nicht so leicht ins Ausland.
Am Montagmorgen berichtete die Nichtregierungsorganistion NetBlocks.org, dass die Internetabdeckung bei nur 5 Prozent des Normalwerts lag.
Auch die Oracle-Beobachtungsseite zeigt am Montagmittag eine erhebliche Störung der Internetverbindung im Iran. Die Firma schrieb "Dieser historische Vorfall unterscheidet sich von früheren. Zuvor wurde iranische Internet mit umfangreich gedrosselt und zensiert, doch dies ist eine völlige Abschaltung."
Auf Twitter klagten Iraner im Ausland, dass sie seit Samstag keinen Kontakt zu ihren Verwandten und Freunden hatten.
Rund 80 Millionen Einwohner sind von der Blockade betroffen.
Die Staatsanwaltschaft kündigte ein hartes Vorgehen gegen "Unruhestifter" an. Diese seien "kriminell" und würden "definitiv vom Ausland" gelenkt.