Nach Druck der Proteste: Maltas Regierungschef kündigt Rücktritt an

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Mit diesem Schritt von Joseph Muscat war seit Tagen gerechnet worden. Hintergrund ist der Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia, in den die Regierung verwickelt sein soll.

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Maltas Regierungschef Joseph Muscat hat im Staatsfernsehen angekündigt, dass er zurücktreten werde. Seit Tagen hatte es Proteste gegeben, bei denen die Demonstranten den Rücktritt des Ministerpräsidenten forderten. Sie werfen ihm vor, in die Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia vor zwei Jahren verwickelt zu sein.

Mehrere Personen aus dem Umfeld von Joseph Muscat haben bereits ihre Posten verloren.

In Malta hat Regierungschef Joseph Muscat seine Rücktritt für den ersten Januar angekündigt. Er zieht damit die Konsequenz aus dem Skandal um den Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia. Tausende Menschen hatten in Maltas Hauptstadt Valletta gegen Muscat demonstriert. "Verräter des Volkes", stand auf den Plakaten. Und "Muscat hat Blut an seinen Händen". Viele trugen auch Plakate, auf denen "Mafia" stand. Sie werfen der Regierung vor, Malta in einen Mafiastaat verwandelt zu haben.

Mehr als zwei Jahre nach dem Mord ist nun ein möglicher Auftraggeber, der Unternehmer Yorgen Fenech, angeklagt worden. Er hatte enge Kontakte zur Regierung.

Fenech beschuldigt Muscats Stabschef, Keith Schembri, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Galizia hatte über krumme Machenschaften Fenechs und Korruption in der Regierung berichtet. Im Oktober 2017 explodierte eine Bombe unter ihrem Fahrersitz und tötete die 53-Jährige.

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