Flughäfen, Züge und Metros: Streik in Frankreich dauert an

Flughäfen, Züge und Metros: Streik in Frankreich dauert an
Von Euronews mit dpa, AFP
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Massive Behinderungen im öffentlichen Verkehr: Der Streik in Frankreich gegen die beabsichtigte Generalüberholung des Rentensystems wird teilweise fortgesetzt.

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In Frankreich halten die Streiks gegen die geplante Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron an. Vor allem Flughäfen sowie der Nah- und Fernverkehr sind betroffen. Bereits am Donnerstag, dem sogenannten "Black Thursday" ging in Sachen Bussen und Zügen so gut wie gar nichts mehr.

"Wir versuchen, nach Frankfurt zu kommen. Von dort geht unser Flug", so eine amerikanische Touristin. "Uns wurde gesagt, versucht, mit einem Zug nach Brüssel zu fahren und nehmt dort einen Zug nach Frankfurt."

"Die Regierung sollte keine niedrigeren Renten zahlen"

Hunderttausende gingen am Donnerstag auf die Straße. Auch Krankenhausangestellte, Polizisten, Anwälte und Lehrer legten ihre Arbeit nieder. Viele Schulen blieben geschlossen.

"Es geht um die Rentenreform", sagt Paul, ein Schüler. "Sie wollen nicht, dass das Renteneintrittsalter angehoben wird und dass die Höhe der Renten so bleibt wie sie ist. Die Regierung sollte keine niedrigeren Renten zahlen."

Die französische Regierung ist fest entschlossen, dem fragmentierten Rentenkonstrukt mit 42 Einzelsystemen für bestimmte Berufsgruppen ein Ende zu setzen. Doch die Streikenden halten dagegen. Diverse Gewerkschaften hatten zu dem Ausstand im ganzen Land aufgerufen.

Streikbewegung wie 1995?

Philippe Martinez, Generalsekretär des Gewerschaftsbunds "CGT" sagte am Rande der Streiks:

"Erstens: Alle Umfragen zeigen, dass das französische Volk gegen diese Pläne ist. Zweitens hat die Regierung versucht, uns zu spalten, indem sie versucht hat, diejenigen zu stigmatisieren, die sie als "privilegiert" bezeichnet. Und die Antwort darauf zeigt sich hier auf der Straße. Sowohl der private als auch der öffentliche Sektor, alle sind hier vertreten. Rentner sind da, die junge Menschen sind da... Das zeigt, dass wir alle von diesem unsäglichen Vorhaben betroffen sind und wir sind alle hier, um zum Ausdruck zu bringen, dass wir das nicht wollen."

Für die Gewerkschaften ist das erst der Anfang - weitere Arbeitsniederlegungen sollten folgen. Ob es allerdings eine große Streikwelle wie im Jahr 1995 geben wird, bleibt abzuwarten. Damals bäumten sich viele Franzosen gegen die Renten- und Sozialversicherungsreform des einstigen Premierministers Alain Juppé auf - und das wochenlang und mit Erfolg.

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