Neue Massendemonstrationen gegen Rentenreform - 6. Tag des Bahnstreiks

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In Paris und anderen französischen Großstädten gingen erneut Hunderttausende gegen die geplante Rentenreform auf die Straße. Die Beteiligung war geringer als in der Vorwoche. Morgen werden Details der Reform auf den Tisch gelegt.

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Im Konflikt um die Rentenreform sind in Frankreich erneut hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten gegen die Pläne von Präsident Emmanuel Macron, die am Mittwoch von Premierminister Edouard Philippe vorgestellt und konkretisiert werden.

Philippe Martinez ist Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes CGT: "Wenn der Premierminister morgen bekannt gibt, dass er und der Präsident es sich am Ende anders überlegt haben und nicht nur das Projekt zurückziehen, sondern auch daran arbeiten, unser gegenwärtiges System zu verbessern, gibt es keinen Grund, warum der Streik weitergehen sollte."

Geringere Beteiligung als in der Vorwoche

CGT zählte bis zum Abend landesweit 885.000 Demonstranten. Am 5. Dezember waren laut CGT 1,5 Millionen Menschen auf die Straße gegangen.

Das Innenministerium schätzte die Zahl deutlich geringer ein. Es sprach von landesweit 339.000 Demonstranten, darunter 31.000 in Paris.

Der Fernverkehr der Bahn und die Pariser Verkehrsbetriebe RATP wurden den sechsten Tag in Folge bestreikt.

"Weitere Attacke der Regierung"

Eine Demonstrantin sagte in Paris: "Für uns ist es offensichtlich, dass die Reform ein Rückschlag für alle Arbeitnehmer sein wird, wir werden viel Geld verlieren. Das ist eine weitere Attacke der Regierung gegen Angestellte und Arbeiter."

Ein Demonstrant meinte: "Wir sind wirklich besorgt über die Verarmung während des Arbeitsleben und der Zeit danach, nach 43 Jahren im Beruf. Wir werden Nebenjobs annehmen müssen aufgrund unserer niedrigen Einkommen."

Auch in Lyon und anderen Großstädten bildeten sich Demonstrationszüge. Neben Bahnangestellten legten vor allem Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes die Arbeit nieder. Wie schon in der Vorwoche kam es zu Ausschreitungen, diesmal allerdings in geringerem Umfang. Im nordfranzösischen Lille setzte die Polizei Tränengas ein.

Bereits am vergangenen Donnerstag hatte es umfassende Streiks in Frankreich gegen die Rentenreform gegeben, die ein zentrales Wahlversprechen von Macron ist. Jetzt droht die Reform zu seiner bislang härtesten Prüfung zu werden.

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