Wie Estland die Todesdroge Fentanyl zurückdrängte

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Eigentlich wird der Stoff als Schmerzmittel eingesetzt und über Pflaster verabreicht.

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Das Rauschmittel Fentanyl gilt als deutlich stärker als Heroin. In Estland starb zu Hochzeiten alle drei Tage ein Abhängiger. Mittlerweile ist die Zahl der Fentanyl-Toten in dem baltischen Land auf ein Viertel des ursprünglichen Wertes gefallen.

Eigentlich wird der Stoff als Mittel gegen chronische Schmerzen eingesetzt und über Pflaster verabreicht. Fentanyl sei „ein narkotisierendes Analgetikum mit mindestens 80 mal höherer Wirkstärke als Morphin“, schreibt die Europäische Beratungsstelle für Drogen und Drogensucht.

Laut Drogen- und Suchtbericht der Drogenbeauftragten der deutschen Bundesregierung wird Fentanyl teilweise Heroin und anderen Stoffen beigemengt.

Eine Droge folgt auf die nächste

Jaan Väärt, ein ehemaliger Fentanyl-Abhängiger, sagt: „Ich erinnere mich, dass Fentanyl 2001 aufkam. Vorher war es meist Heroin. Ich habe mir vier Mal pro Monat eine Überdosis verpasst. Viele Menschen kamen ums Leben.“

„In den vergangenen zwei bis drei Jahren wurden dank der Polizeiarbeit die wichtigsten Mittelsmänner, die den estnischen Markt mit Fentanyl versorgt haben, festgenommen und zur Rechenschaft gezogen. Dadurch haben wir einen deutlichen Wandel und eine Abnahme der Zahl von Überdosen um ein Vier- bis Fünffaches festgestellt“, erläutert Rait Pikaro, der bei der estnischen Polizei die Einheit zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens leitet.

Doch wird eine Droge vom Markt verdrängt, kommt die nächste, warnen die estnischen Behörden: Nach Angaben des nationalen Instituts für Gesundheitsentwicklung in Tallinn sind dies insbesondere verschreibungspflichtige Arzneimittel und synthetische Cathinone.

Weitere Informationen über Fentanyl...

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