Nach den stundenlangen Schusswechseln in der Ostukraine mit fünf Toten und zehn Verletzten hat die UNO-Diplomatin Rosemary DiCarlo die Konfliktparteien zu einem dauerhaften Waffenstillstand aufgefordert. Die Verstöße gegen den Waffenstillstand bei Zolote seien "zutiefst besorgniserregend"
Nach den stundenlangen Schusswechseln in der Ostukraine mit fünf Toten und zehn Verletzten (Verteidigungsministerium in Kiew) hat die UNO-Diplomatin Rosemary DiCarlo (Untergeneralsekretärin für politische Angelegenheiten) die Konfliktparteien zu einem dauerhaften Waffenstillstand aufgefordert.
Die Verstöße gegen den Waffenstillstand in der Nähe von Zolote seien "zutiefst besorgniserregend" und "eine deutliche Erinnerung" daran, dass mangels nachhaltigen politischen Willens "ein sehr reales Risiko für Rückschritte und weitere Gewalt besteht".
Auch Wassili Alexejewitsch Nebensja, Russlands Botschafter bei den Vereinten Nationen, konstatierte im UN-Sicherheitsrat, dass von 13 Absätzen der Minsker Abkommens nur zwei umgesetzt würden.
Wassili Alexejewitsch Nebensja:
"Viele von Ihnen sprechen von der verheerenden Lage der Bewohner von Donbass, und weigern sich, die Verantwortung Kiews anzuerkennen, das im Krieg gegen seine eigene Bevölkerung dem Donbass eine Blockade des Transports von Nahrungsmitteln und der Wirtschaft auferlegt hat. Seit fünf Jahren sterben jeden Tag Menschen in Schusswechseln. Beschießen die etwa sich selbst?"
Sergiy Kyslytsia, stellvertretender Außenminister der Ukraine:
"Wie bereits zuvor versucht Russland, das Opfer seiner Aggression als Täter darzustellen, das kennzeichnet seinen Informationskrieg gegen die Ukraine. Solche vergeblichen Versuche, die Wahrheit zu verdrehen, könnte man als erbärmlich und sogar lächerlich bezeichnen, wenn das keine zynische Beleidigung des Andenkens an Tausende meiner Landsleute wäre, die bei der Verteidigung ihres Landes ihr Leben verloren haben."
Laut ukrainischen Militärs hatten prorussische Kämpfer am frühen Dienstagmorgen gegen fünf Uhr ukrainische Beobachtungsposten beschossen. Die Separatisten hätten versucht, die Trennlinie zwischen den Gebieten beider Seiten zu überschreiten. Gegen Mittag seien die Kämpfe wieder beendet gewesen.
„Das ist ein Versuch, den Friedensprozess im Donbass zu torpedieren, der mit kleinen, aber unaufhaltsamen Schritten begonnen hat“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Vor fünf Jahren (12. Februar 2015) war das Minsker Abkommen unterzeichnet worden, zur Deeskalation und Befriedung des seit 2014 in der Ost-Ukraine herrschenden Kriegs.
Seit 2014 kämpfen ukrainische Regierungstruppen gegen die von Russland unterstützten Separatisten. UN-Schätzungen zufolge sind seither rund 13.000 Menschen getötet worden. Die Umsetzung eines Friedensplans kommt nur schleppend voran und erleidet immer wieder
Rückschläge.
su mit dpa