Gegen Coronavirus-Ausbruch in Italien: Norden bis 3. April abgeriegelt

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Von Euronews mit dpa, AP
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Zahl der Coronavirusinfizierten in Italien rapide angestiegen: Regierung riegelt Gebiete in Norditalien ab

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Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schränkt die Regierung die Bewegungsfreiheit von rund 16 Millionen Bürgern drastisch ein. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte am Sonntagmorgen, die wirtschaftsstarke Lombardei und 14 andere Gebiete würden weitgehend abgeriegelt. Er habe das entsprechende Dekret unterschrieben.

Davon betroffen sind die Millionenstadt Mailand und die Touristenhochburg Venedig ebenso etwa wie Parma in der Region Emilia-Romagna. Außerdem bestätigte beziehungsweise verhängte die Regierung den Angaben nach Einschränkungen für ganz Italien wie den Stopp für Kinos, Theater, Museen, Demonstrationen und viele andere Veranstaltungen. Die neuen Sperrgebiete sollten von sofort bis zunächst zum 3. April gelten, schrieben Zeitungen.

Italien hat den größten Anstieg von Coronavirusinfektionen innerhalb von 24 Stunden beobachtet, und das seit Beginn des Ausbruchs der Krankheit in Italien am 21. Februar.

1247 Fälle kamen innerhalb von 24 Stunden dazu. Insgesamt sind in Italien 5883 Fälle bekannt. 36 Menschen starben, insgesamt sind das in Italien 233 Coronavirustote. Die Lombardei ist am stärksten betroffen.

Keine Schule, kein Kino, kein Theater in ganz Italien

Die neuen Ankündigungen der Regierung dürften den Alltag der insgesamt rund 60 Millionen Bürger weiter verändern, nachdem die bisher schon getroffenen Maßnahmen wie landesweite Schulschließungen bereits viele tagtäglich treffen.

"Wir stehen vor einer nationalen Notlage", sagte Conte, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. "Wir haben sie von Anfang an mit maximalen Vorsichtsmaßnahmen bekämpft", ergänzte der Ministerpräsident. "Wir haben zwei Ziele: Die Ausweitung der Ansteckung einzudämmen und eine Überlastung der Krankenhauseinrichtungen zu vermeiden."

Die neuen Sperrgebiete dürften nur aus "ernsten und unvermeidlichen" Anlässen betreten oder verlassen, etwa zum Zwecke der Arbeit oder aus familiären Gründen, hieß es. Betroffen von den Sperrmaßnahmen sind nach der Ankündigung außer der Region Lombardei 14 Provinzen unter anderem in der Emilia-Romagna und Venetien im Norden. Auch innerhalb der neuen Sperrzonen dürfen sich Bewohner nicht mehr völlig frei bewegen, wie der Premier ankündigte. "Es herrscht eine eingeschränkte Mobilität", sagte er den Angaben zufolge.

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