Erdogan an Athen: "Macht die Tore auf"

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Von Euronews mit dpa
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Vor seinem Besuch in Brüssel setzt Ankara in der Migrationskrise auf Konfrontation. Cem Özdemir warnt die EU vor Zugeständnissen und fordert Sanktionen.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Griechenland aufgerufen, die Migranten an der gemeinsamen Grenze durchzulassen. Das Nachbarland schlage, töte und foltere die Menschen - und niemand erhebe die Stimme dagegen. 

"Befreie dich von der Last"

"Hey Griechenland, diese Menschen kommen nicht zu euch, um zu bleiben, sie kommen, um dann weiter in andere Länder Europas zu reisen. Was stört dich also?", so Erdogan. "Hey Griechenland, mach doch auch die Tore auf! Lass die Migranten weiter in andere Länder ziehen und befreie dich von der Last."

An der Grenze ist die Lage weiter angespannt. In der Nähe von Pazarkule versuchten Migranten, einen Grenzzaun niederzureißen. Die griechische Polizei reagierte mit Wasserwerfern und Tränengas.

Erdogan reist nach Brüssel

Zehn Tage ist es nun her, dass Ankara den Weg zur EU für Migranten freigemacht hat. Doch Athen setzt auf Abschottung und will bald den Grenzzaun zum Nachbarland ausbauen.

Um den Streit zu entschärfen, hat EU-Ratspräsident Charles Michel Erdogan nach Brüssel eingeladen. Bei dem Treffen heute Abend, an dem auch Kommissionschefin Ursula von der Leyen teilnimmt, dürfte es neben der Lage in Syrien auch um die Zukunft des Flüchtlingspakts gehen. Dieser steht seit Erdogans Grenzöffnung vor dem Aus.

Özdemir fordert Sanktionen gegen Ankara

Mehrere deutsche Politiker – wie Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir – warnten Brüssel vor Zugeständnissen an die Türkei. Sollte Ankara weiter Migranten mit falschen Versprechen an die Grenze locken, müsse die EU vielmehr „harten, spürbaren Druck“ auf die türkische Wirtschaft ausüben, so Özdemir im Interview mit "Die Welt".

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