London: Erstes von fünf Behelfskrankenhäusern für Covid-Patienten eingerichtet

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Von Euronews
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In London ist das erste von insgesamt fünf geplanten Behelfskrankenhäusern zur Behandlung von Covid-19-Patienten eingerichtet worden. Dafür wurde ein Kongresszentrum umgestaltet.

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Das Excel Centre im Osten Londons. Normalerweise dient es für Ausstellungen und Kongresse. Jetzt wurde es in ein Behelfskrankenhaus umgewandelt, das NHS Nightingale Hospital.

Es ist das erste von insgesamt fünf solcher Einrichtungen, die Großbritannien im Kampf gegen die Corona-Epidemie aufbaut.

Die Belegschaft: zumeist Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitssystems NHS, aber auch Militär-Ärzte und Freiwillige sind dabei.

Für den Beginn gibt es bereits 500 Intensivbetten zur Behandlung von Covid-19-Patienten. Und diese Zahl kann auf bis zu 4000 erhöht werden.

Allerdings besteht nach wie vor die Sorge, dass die Mitarbeiter hier und überall im Land keine ausreichende Schutzausrüstung haben, um auch für sich selbst sorgen zu können.

Claudia Paolini ist Ärztin und Gewerkschafterin. Sie sagt. "Sie müssen ihre eigenen Maßnahmen in ihre eigenen Hände nehmen und zum Beispiel eigene Schutz-Sets herstellen, was keine gute Idee ist, da es ja Regulierungen gibt, damit solche Sets sicher genutzt werden können. Ich frage mich, wo die persönliche Schutzausrüstung für all diese Betten herkommen soll. Ich hoffe, sie haben da eine langfristige Strategie, wie der Nachschub an persönlicher Schutzausrüstung für all diese Plätze aussehen wird."

Laut der Regierung sind neue Ausrüstungen unterwegs, darunter 170 Millionen Schutzmasken. Doch trotz der Versprechen: es besteht nach wie vor ein spürbarer Mangel.

Ein weiteres Thema sind Sauerstoffgeräte. Die Hersteller sind dabei, mehr zu produzieren. Doch die Frage ist, ob es genug ausgebildete Mitarbeiter gibt, um die Geräte im NHS Nightingale zu bedienen.

Claudia Paolini: "An vielen der Betten mit Beatmung wird bestens ausgebildetes Personal benötigt, spezialisierte Pflegekräfte, spezialisierte Ärzte, Anästhesisten, Intensivmediziner. Ich bin nicht ganz sicher, woher diese sehr gut ausgebildeten Leute alle herkommen sollen. Es ist toll, dass es so viele Freiwillige gibt, die ihre Hilfe anbieten. Aber was diese Betten mit Beatmungsgeräten angeht, da fällt es mir schwer zu verstehen, wie wir das hinkriegen sollen."

In London gibt es landesweit die meisten Fälle von Corona-Infektionen. Die Straßen der Stadt sind praktisch leer. Die Botschaft, zu Hause zu bleiben, ist bei den meisten angekommen. Ob das allerdings reicht oder das NHS überfordert wird, das wird sich erst noch zeigen.

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