Dutzende Flüchtlinge in griechischem Hotel Corona-positiv

Flüchtlingsunterkunft in Hotel
Flüchtlingsunterkunft in Hotel Copyright Thanassis Stavrakis/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Julika Herzog mit dpa
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In einem Hotel auf der griechischen Halbinsel Peloponnes sind mehr als 150 Flüchtlinge positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ab sofort wurde eine Ausgangssperre für die Region der Ortschaft Kranidi und der umliegenden Dörfer verhängt.

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In einem Hotel auf der griechischen Halbinsel Peloponnes sind mehr als 150 Flüchtlinge positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Hotel mit etwa 470 Flüchtlingen, das als provisorische Unterkunft für Migranten dient, war bereits am Vortag wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor war eine Frau aus Somalia, die in dem Hotel untergebracht war, positiv auf den Erreger getestet worden.

«Wir werden alles tun, um die Ausbreitung des Virus einzuschränken», sagte ein Regierungssprecher am Dienstag in Athen. Der für den Zivilschutz zuständige griechische Vizeminister Nikos Chardalias betonte «Es besteht kein Grund zur Panik.»

Er kündigte an, dass ab sofort eine Ausgangssperre für die Region der Ortschaft Kranidi und der umliegenden Dörfer verhängt wird: "Ich rufe alle volljährigen Bürger der Region auf, für die es möglich ist: Bitte bleiben Sie während der nächsten 14 Tage im Haus. Die Einwohner dürfen in den kommenden 14 Tagen zwischen 20.00 Uhr abends und 8.00 Uhr morgens nicht auf die Straße gehen."

Das Flüchtlingshotel werde isoliert und die Flüchtlinge würden von den Behörden versorgt, teilte der für den Zivilschutz zuständige griechische Vizeminister Nikos Chardalias weiter mit.

In den vergangenen Wochen wurden bereits zwei Flüchtlingscamps nördlich von Athen unter Quarantäne gestellt. In griechischen Lagern leben nach Angaben des Migrationsministeriums insgesamt etwa 100.000 Menschen.

Davon harren etwa 39.000 auf Inseln im Osten der Ägäis aus. Dort wurde bislang aber kein Corona-Fall diagnostiziert. In allen Lagern gelten bereits seit Wochen Ausgangsbeschränkungen. Zudem wurden Container mit Isolierstationen eingerichtet.

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