Europäische Airlines planen Massenentlassungen

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Weltweit sind Fluggesellschaften aufgrund sinkender Nachfrage zu Kostenreduzierungen gezwungen. Allein British Airways plant Entlassungen im fünfstelligen Bereich.

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Mehrere europäische Fluggsellschaften planen Massenentlassungen, um der Coronakrise zu begegnen.

British Airways wird möglicherweise bis zu 12.000 Arbeitsplätze im Zuge eines Umstrukturierungsplan abbauen.

Icelandair streicht 2.000 Stellen, überwiegend in den Bereichen Kabinen- und Bodenpersonal sowie in der Wartung.

Die skandinavische Fluggesellschaft SAS will bis zu 5.000 Mitarbeiter entlassen. Das entspricht 40 Prozent der Gesamtbelegschaft.

"Neue Regeln"

Fluggesellschaften auf der ganzen Welt senken die Kosten, weil die Nachfrage und die Reisebeschränkungen aufgrund der Pandemie eingebrochen sind. Aber was kommt als nächstes auf die Fluggesellschaften zu und wie werden sie abheben, wenn der Lockdown vorbei ist?

Der Geschäftsführer von SAS, Rickard Gustafson, sagte: "Neue Regeln für die Trennung von Passagieren sowohl am Boden als auch in der Luft werden kommen. Und Regeln für den Boarding-Prozess, dafür, wie oft und wie wir unsere Flugzeuge reinigen und so weiter. Das Wichtigste dabei ist, einen gemeinsamen globalen Standard zu finden. Was mich sehr beunruhigt, ist die Frage, ob es in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Regeln geben wird. Das würde es fast unmöglich machen, internationalen Flugverkehr zu betreiben."

Ticketpreise zwangsläufig höher

Die Billigfluggesellschaft EasyJet erwägt, die mittleren Sitze der Flugzeuge frei zu lassen, sobald die Corona-Beschränkungen gelockert werden.

Der Chef der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung, Alexandre de Juniac, sagte gegenüber Euronews, solche Praktiken könnten die Ticketpreise erhöhen: "Wenn wir so viele Sitze neutralisieren, dann ist es unmöglich, ein Flugzeug unter guten wirtschaftlichen Bedingungen fliegen zu lassen, wenn so viele Sitze neutralisiert sind. Also, entweder wir fliegen nicht oder wir erhöhen den Ticketpreis um 50 bis 100 Prozent, was den Trend umkehren würde, der die Stärke unserer Industrie ausmacht, nämlich das Fliegen für immer mehr Menschen zu öffnen und nicht mehr eine Industrie für Privilegierte zu sein."

Die Lufthansa verhandelt aktuell über Staatshilfen, erwägt aber auch eine Insolvenz in Eigenverwaltung nach dem Vorbild von Condor.

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