Pfleger*innen sind meist die "unsichtbaren" Arbeiter - jetzt in der Krise wurden sie als wesentliche Teile der Gesellschaft wiederentdeckt
Für Joelle Brusset beginnt der Tag, wenn Pflegerin Cecile kommt. Denn die Pflegekräfte seien ihre einzige Verbindung zur Außenwelt. Sie würden alles tun, was sie nicht machen könne - von A bis Z, sagt die 62-Jährige.
Cecile Aime gehört zu einem Team von Krankenschwestern und Reinigungskräften. Sie sind dafür verantwortlich, dass Joelle mit allem versorgt wird, was sie benötigt. Bei ihr wurde eine neurologische Störung diagnostiziert. Joelle kann weder gehen, sich waschen oder kochen.
Doch seit dem vergangenen Monat sind die Betreuer auch zu einer potenziellen Bedrohung für Joelles Gesundheit geworden. Und das, sagt Cecile, war das Schwierigste, womit man umgehen musste:
Cecile gehört zu rund 18.000 Menschen in Frankreich, die in der Pflege- und Hausarbeit beschäftigt sind. Ein Job, den sie während der Corona-Pandemie nicht immer erfüllen konnte.
Die Coronavirus-Pandemie hat bislang weltweit mehr als 240.000 Menschenleben gekostet. Unter ihnen sind viele Mitarbeiter*innen an vorderster Front, wie z.B. Pflegekräfte, die ungeheuer wichtig für Menschen mit Behinderungen und für ältere Menschen sind.
Meist sind sie die "unsichtbaren" Arbeiter*innen - jetzt in der Krise wurden sie als wesentliche Teile der Gesellschaft wiederentdeckt. Die Frage ist, ob ihre Arbeit auch nach dem Ende der Pandemie weiterhin geschätzt wird.