Sommerurlaub in der EU: Auf gepackten Koffern?

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Von Andrea Büring
Sommerurlaub in der EU: Auf gepackten Koffern?
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Verlassene Strände, leere Hotels und Restaurants. Touristik in Zeiten einer Pandemie ist schweres Gepäck für eine Wirtschaft. Die Reisebranche macht zehn Prozent von Europas Wirtschaftsleistung aus - derzeit geht der Wert gegen Null. Doch die Europäische Union will Abhilfe schaffen. Im Juni sollen die Reisebeschränkungen unter den Mitgliedsstaaten aufgehoben werden, plant Brüssel.

Die schwedische EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson, sagte:

Jeder EU-Staat muss selbst einschätzen, wie es um die Infektionen im Land bestellt ist, wie ausgelastet das Gesundheitssystem ist und welche Maßnahmen für soziales Distanzieren getroffen werden können. Anhand dessen wird entschieden, ob die Zeit gekommen ist, die Reisebeschränkungen aufzuheben.

Italien: Ernte und Pflege

Das erste europäische Land, in dem das Coronavirus ausbrach, hat zwar nie seine Grenzen geschlossen. Das war nicht nötig - die strikte Ausgangssperre legte das Land vollständig lahm.

Als Starthilfe versprach die Regierung in Rom Selbstständigen weitere Unterstützung. Schwere Zeiten für Italien - eine sichtlich gezeichnete Landschwirtschaftsministerin kündigte Maßnahmen an, um illegalen Einwanderern Arbeitsgenehmigungen zu garantieren - sei es in Pflegeeinrichtungen oder in der Landschwirtschaft.

Großbritannien in der Rush Hour

In Großbritannien kehrten zahlreiche Menschen zu ihrer Arbeit zurück. Obwohl die Regierung riet, den öffentlichen Nahverkehr zu meiden, berichteten Fahrgäste von teils überfüllten Bussen und Bahnen. Masken trugen längst nicht alle.

Nach Einschätzung des Finanzministers steht Großbritannien eine deutliche Rezession bevor. Ein Sommerurlaub mag für viele in weiter Ferne liegen. Bleibt nur der Urlaub auf dem Balkon. Gartencenter sind jedenfalls wieder geöffnet.