Autopsiebericht: Tod durch Polizeigewalt

In der US-Hauptstadt Washington haben Hunderte Demonstranten trotz Ausgangssperre gegen Polizeigewalt und Rassismus protestiert.
Laut Polizeibericht ist der Afroamerikaner George Floyd an Herzstillstand gestorben. Er hatte immer wieder gesagt: "I cant breathe" ("Ich kann nicht atmen").
Der Arzt seiner Familie, Dr. Michael Baden, geht davon aus, dass er erstickt ist: "Die Todesursache ist meiner Meinung nach: Atemstillstand durch Abdrücken des Halses."
Der Ort, wo Floyd starb, ist nun eine Gedenkstätte. Sein Bruder George Floyd appellierte an alle Demonstranten, auf friedliche Art zu protestieren und unbedingt zur Wahl zu gehen:
Obama: Veränderungen durch friedliche Proteste
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama erklärte über Twitter, dass Demonstrationen das Bewusstsein für Missstände schärfen könnten.
Dann könne dieser Moment ein wirklicher Wendepunkt werden. Die Proteste seien Ausdruck einer echten und legitimen Enttäuschung über ein "jahrzehntelanges Versagen" bei der Reform von Polizei und Strafjustiz in den Vereinigten Staaten, so Obama.
Der 58-Jährige betonte jedoch, dass Forderungen in Gesetze und institutionelles Handeln übertragen werden müssten: "Wenn wir echte Veränderungen bewirken wollen, dann gibt es nicht die Wahl zwischen Protest und Politik." Beides sei nötig.
Man müsse das Bewusstsein für Probleme schaffen, am Ende aber auch bei Wahlen dafür sorgen, dass die richtigen Kandidaten für Reformen ins Amt kämen. Dabei komme es in Fragen zu Polizei und Justiz nicht nur auf die Bundesebene an, sondern auch und gerade auf die Bundesstaatenebene und die lokale Ebene, schreibt Obama.
In vielen Metropolen dauerten die Proteste am Montagabend an. In New York wurde nach erneuten, teils gewaltsamen, Protesten eine nächtliche Ausgangssperre ab 23.00 Uhr verhängt. Auch in der Nacht zu Mittwoch (ab 20.00 Uhr Ortszeit) dürfen die Menschen nicht nach draußen gehen.