Russlands Präsident Putin weiht eine Autobahn ein. Die führt auf die Krim. So weit, so gut - doch die Krim gehört eigentlich zur Ukraine.
Wenn sich Russlands Präsident Wadimir Putin höchstpersönlich ans Steuer seiner Staatskarosse setzt, dann muss etwas Besonderes passiert sein. Auf den ersten Blick ist es "nur" eine 250 Kilometer lange Autobahn, doch die "Tavrida" verbindet den Küstenort Kertsch mit Sewastopol, dem Stützpunkt der Schwarzmeerflotte im Süden der Krim. Viel Applaus von russischer Seite - die Lkw-Fahrer sind ihrem Präsidenten dankbar. Der lobt das Bauwerk in hächsten Tönen: "Wir sind darauf gefahren, und es war sehr angenehm. Ich denke, die Menschen werden noch viele, viele Jahre dankbar sein."
Das alles wäre eigentlich kaum eine Notiz wert. Doch völkerrechtlich gehört die Krim zur Ukraine. Die hat sich Russland vor mehr als sechs Jahren einverleibt. Die rund eine Milliarde Euro teure Autobahn "Tawrida" gilt als weiteres großes Prestigeobjekt für die von Putin angekündigte massive Entwicklung der Infrastruktur auf der Krim. Das Projekt soll auch zeigen: Russland und die Krim sind für immer miteinander verbunden.