Linkspartei: Auch Riexinger kündigt Rückzug an

Linken-Chef Riexinger im Oktober 2018
Linken-Chef Riexinger im Oktober 2018 Copyright Michael Sohn/ Associated Press
Copyright Michael Sohn/ Associated Press
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Nach dem angekündigten Rückzug von Katja Kipping will auch Bernd Riexinger nicht wieder für den Vorsitz der Linken kandidieren.

WERBUNG

Nach dem angekündigten Rückzug von Katja Kipping an der Spitze der Linkspartei will auch ihr Co-Vorsitzender Bernd Riexinger nicht wieder für den Parteivorsitz kandidieren. Das gab der 64-Jährige am Samstag in einer schriftlichen Erklärung an den Bundesvorstand und weitere Parteigremien bekannt, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Doppelspitze war vor gut acht Jahren in Kampfabstimmungen gewählt worden. Mit dem Rückzug der beiden Vorsitzenden steht der Linken nun auf dem Parteitag in Erfurt vom 30. Oktober bis 1. November ein personeller Umbruch bevor.

Rückzug entspricht Satzung

Kipping hatte bereits am Freitag in einem Brief an die Parteigremien angekündigt, nicht mehr anzutreten. Es sei "an der Zeit, etwas Neues zu beginnen", schrieb die 42-Jährige darin. Riexinger schrieb nun in seiner fünfseitigen Erklärung: "Ich habe die Arbeit als Parteivorsitzender sehr gerne gemacht und bin stolz darauf, dass wir Die Linke zu einer gesamtdeutschen Partei aufgebaut und weiterentwickelt haben, die heute eine stabile Kraft im bundesdeutschen Parteiensystem ist." Er werde sich "weiterhin mit Begeisterung und Optimismus für eine starke Linke engagieren".

Der Rückzug der beiden kommt nicht ganz überraschend. Laut Satzung soll kein Parteiamt länger als acht Jahre durch dasselbe Mitglied ausgeübt werden. Kipping begründete ihren Rückzug auch mit Respekt vor der Parteisatzung: "Innerparteiliche Demokratie heißt, dass jedes Amt ein Amt auf Zeit ist – und das ist auch gut so." Acht Jahre an der Parteispitze hätten ihr zudem einiges abverlangt. "Wir sind bekanntlich eine lebendige Partei, die mitunter auch gerne miteinander rauft."

Der baden-württembergische Gewerkschafter Riexinger wird dem linken Flügel der Partei zugerechnet. Seit 2017 sitzt er auch als Abgeordneter im Bundestag, genauso wie Kipping, die dem Parlament bereits seit 2005 angehört.

Eigentlich wollte die Linke schon im Juni einen neuen Parteivorstand wählen. Der Parteitag wurde wegen der Corona-Pandemie aber auf das Wochenende vom 30. Oktober bis 1. November verschoben. Wer Kipping und Riexinger nachfolgen könnte, ist noch unklar. Als mögliche Kandidatinnen für den Parteivorsitz sind die hessische Fraktionsvorsitzende Janine Wissler und die thüringische Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow im Gespräch.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Drei Deutsche wegen Spionage für China festgenommen

"Alles für Deutschland": Höcke wegen Nazi-Parole vor Gericht

Erste Hitzewelle mit fast 30°: Und jetzt kommt der Saharastaub