Iranischer Diplomat in Belgien wegen Terrorplan zu Haft verurteilt

Der belgische Anwalt Dimitri de Beco, Anwalt von Assadollah Assadi, kommt 27.11. 2020 im Gerichtsgebäude in Antwerpen, Belgien, an.
Der belgische Anwalt Dimitri de Beco, Anwalt von Assadollah Assadi, kommt 27.11. 2020 im Gerichtsgebäude in Antwerpen, Belgien, an. Copyright Virginia Mayo/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
Copyright Virginia Mayo/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Wegen Anschlagsplan in Frankreich: Iranischer Diplomat in Belgien zu 20 Jahren Haft verurteilt

WERBUNG

Anschlag auf Tausende Exil-Iraner geplant

Im Prozess um einen vereitelten Sprengstoffanschlag auf eine Großkundgebung von iranischen Exil-Oppositionellen in Frankreich ist der Hauptangeklagte zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht im belgischen Antwerpen sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass der 49 Jahre alte iranische Diplomat Assadollah Assadi für den Terrorplan gegen die Veranstaltung mit Tausenden Teilnehmern verantwortlich ist. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin wurde der Mann wegen versuchten Mordes und Beteiligung an einer terroristischen Organisation schuldig gesprochen.

Steckt der iranische Staat mit drin?

Brisant ist das Urteil, weil Assadollah Assadi den Ermittlungen zufolge Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes MOIS ist, zu dessen Aufgaben die Beobachtung und Bekämpfung oppositioneller Gruppierungen innerhalb und außerhalb des Irans gehört. Es gilt deswegen als möglich, dass den Anschlagsplänen ein direkter staatlicher Auftrag zugrunde lag.

Diese These vertritt auch die im Iran verbotene Oppositionsgruppe NWRI. Der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI) hatte die Großkundgebung am 30. Juni 2018 in Villepinte bei Paris organisiert. An ihr hatten auch zahlreiche westliche Unterstützer teilgenommen, darunter der Anwalt des damaligen US-Präsidenten Donald Trump, Rudy Giuliani.

Teheran weist Vorwürfe zurück

Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe vehement zurück und behauptet, dass die Terrorplanungen von Regimegegnern inszeniert worden seien. Sie hatte bereits gegen die Festnahme von Assadollah Assadi in Deutschland heftig protestiert, weil der Mann zum Tatzeitpunkt an der iranischen Botschaft in Wien als Diplomat akkreditiert war. Assadollah Assadi war am 1. Juli 2018 an einer Autobahnraststätte bei Aschaffenburg verhaftet und dann von Deutschland an Belgien übergeben worden.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

600 Kandidaten, kein Superman? Was Sie zur Wahl in Iran wissen sollten

Alarm an Irans Botschaft in Paris: Polizei nimmt einen Mann fest

Terror-Alarm: Horror-Videos an Schülerinnen und Schüler verschickt