Die Ängste von Jugendlichen in Zeiten von Covid

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Von Stefan GrobeGregoire Lory
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Die Situation in den Krankenhäusern lässt keinen Zweifel aufkommen. Wegen der Covid-Restriktionen sind die Jugend-Psychiartrien überlastet. In Frankreich etwa sind die Einlieferungen von unter 15jährigen um 80 Prozent gestiegen. Die gleiche Tendenz in Belgien. #HealthCareWeek

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Die Situation in den Krankenhäusern lässt keinen Zweifel aufkommen. Wegen der Covid-Restriktionen sind die Jugend-Psychiartrien überlastet. In Frankreich etwa sind die Einlieferungen von unter 15jährigen um 80 Prozent gestiegen. Die gleiche Tendenz in Belgien.

Hier im Erasmus-Krankenhaus in Brüssel haben sich die Nachfragen nach Sprechstunden seit September verdreifacht. Wer einen Termin bekommt, muss eine bis zu drei Monate lange Wartezeit in Kauf nehmen.

Meist sind es Ängste, Orientierungslosigkeit aber auch schwere Pathologien, die die jugendlichen Patienten einen Spezialisten aufsuchen lassen. Hinzu kämen Jugendliche mit schweren Ess-Störungen, sagt die Leiterin der Kinderabteilung im Erasmus-Krankenhaus, Marie Delhaye. Es gebe Jugendliche, die 20 Kilo verloren hätten, ohne dass es den Eltern aufgefallen wäre. Schließlich gebe es Fälle schwerer Depression und Psychosen, fast schon Verfolgungswahn.

Um der starken Nachfrage Herr zu werden, hat das Krankenhaus seine Arbeitsmethorden geändert. Krankenhausaufenthalte sind nun kürzer, dafür aber intensiver.

Der 17jährige Arthur Kestelnoot klagt seit zwei Jahren über Konzentrationsschwäche. Doch seit den Lockdowns haben sich seine Schulleistungen rapide verschlechtert. Der Gang zur Schule ist für ihn zum Horror geworden.

Wenn sein Wecker klingele, füge er noch zehn Minuten hinzu, nach zehn Minuten dasselbe Spiel, so sagt er. Er habe Schwierigkeiten, aufzustehen, zur Schule zu gehen und dann dort zu bleiben. Es genüge, wenn ein Klassenkamerad eine Stunde Schwänzen auch nur erwähne, schon sei er draußen.

Diese Situation wirkt sich negativ auf seine Psyche aus. Er finde für alles, was er zuvor getan hat, weniger Motivation, sagt er. Dann fühle es sich sehr schlecht. Er sei schlechter Laune und leicht reizbar.

Doch Arthur ist zuversichtlich, es wieder auf den richtigen Weg zu schaffen. Erst recht für die Zeit nach der Pandemie. Für Jugendliche wie Arthur haben die Lockdowns indes psychologische, aber auch wirtschaftliche Folgen. Wie sich dies einmal auswirkt, ist noch nicht abzusehen. Die Gefahr ist, dass die Erwachsenen von morgen mit Problemen umgehen müssen, die jetzt noch nicht erkannt sind.

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