Kontroverse um Lebensmittel-Label

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Von Stefan GrobeSusan Dabbous
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Mittelmeerländer befürchten Image-Schäden, wenn Olivenöl pauschal als ungesund gebrandmarkt wird.

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Es ist das Ampel-Label für Lebensmittel, doch einige EU-Länder sind rot vor Wut. Es geht um Nutri-Score - ein System von A für das gesundeste Essen bis E für das am wenigsten gesunde.

Doch im Europäischen Parlament und der Lebensmittelindustrie werden kritische Stimmen zur Vergabe der Noten laut, denn Produkte basierend auf Olivenöl bekommen schlechte Noten.

Man kämpfe dafür, einzelne Zutaten wie Olivenöl, Honig oder Schinken aus Nutri-Score wegzulassen, sagt der spanische Liberale Adrian Vazquez. Diese Artikel hätten rechtlich geschützte Herkunfstbezeichnungen und seien von der Gesellschaft und den Regierungen als Spitzenprodukte akzeptiert, die das Image vieler Mitgliedsstaaten mitprägten.

Nutri-Score wurde zuerst in Frankreich eingeführt und wird in sechs weiteren Ländern empfohlen. Nicht jedes Lebensmittelprodukt bekommt ein Label, doch ab dem nächsten Jahr könnte es EU-weit Pflicht werden.

Nutri-Score berücksichtige positive und negative Elemente und komme zu einem ausgewogenen Urteil, so der Pariser Ernährungswissenschaftler Serge Hercberg, der Erfinder des Systems. Negativ seien etwa Salz, Kalorien und Zucker, positiv dagegen Obst, Gemüse und Proteine. Am Ende werde der Verbraucher über die Ernährungsqualität des Produkts informiert.

Ziel des Systems ist es, durch Aufklärung Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Herzprobleme zu reduzieren - alles Dinge, die eine schlechte Ernährung auslösen können.

Doch Verfechter einer weithin als gesund erachteten Mittelmeer-Diät befürchten, Nutri-Score könnte zu einem Image-Schaden bei ihren Produkten führen.

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