"Non merci!" LehrerInnen verzichten auf Vorzugsimpfung mit AstraZeneca

Impfzentrum in Nizza
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Von Euronews mit Afp
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"Ich bin extra hierher gekommen, und dann sah ich das Schild, auf dem stand, dass es nur AstraZeneca gibt", sagt eine Grundschullehrerin etwas enttäuscht. Sogar einen Klapphocker hatte sie dabei, falls es eine lange Warteschlange gegen hätte. .

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Eigentlich hatten sie an diesem Wochenende Vorrang: besonders gefährdete Berufsgruppen über 55 Jahre wie LehrerInnen, PolizistInnen oder Vollzugsbeamte, insgesamt rund 400.000 Personen. Doch in vielen französischen Impfzentren blieben die Kabinen leer.

"Ich dachte, es würde eine große Menschenmenge da sein und nein, überhaupt nicht, es ist sehr ruhig", sagt Hervé, ein Polizeibeamter vor einer Pariser Kaserne, die extra zum Impfzenrum umfunktioniert wurde. Er sei "überrascht".

Keine Lust auf AstraZeneca

Der Grund: In diesem Zentrum wird nur mit AstraZeneca geimpft, das im Verdacht steht, eine seltene Art von Blutgerinnsel zu verursachen, und das Misstrauen in Teilen der Bevölkerung geweckt hat.

"Ich wurde von den Ärzten im Zentrum gut über die geringen Thromboserisiken, die mit diesem Impfstoff verbunden sind, informiert", sagt Hervé weiter. "Ich hatte keine Wahl bezüglich des Impfstoffs, aber ich habe ihn ohne Probleme akzeptiert."

Nathalie unterrichtet Literatur an einem Pariser Gymnasium und holt sich ihre zweite AstraZeneca-Impfung. "Es ist nie angenehm zu hören, dass alle Angst haben und dass es Nebenwirkungen gibt. Aber ich bin nicht sehr besorgt", meint die Lehrerin.

Grundschullehrerin Dalia hingegen musste wieder umkehren, weil sie aufgrund einer Gegenindikation nicht mit besagtem Vakzin geimpft werden kann.

"Ich bin extra hierher gekommen, und dann sah ich das Schild, auf dem stand, dass es nur AstraZeneca gibt", sagt sie etwas enttäuscht. Sogar einen Klapphocker hatte sie dabei, falls es eine lange Warteschlange gegen hätte. Fehlanzeige.

Nur 50 Kandidaten für 4.000 Impfdosen

Nicht nur in diesem Pariser Zentrum blieb der große Ansturm aus. Die französische Nachrichtenagentur Afp berichtet von einem insgesamt schleppenden Impfgeschehen.

Im südfranzösischen in Nizza beispielsweise schloss ein Impfzentrum, das das ganze Wochenende über geöffnet bleiben sollte, schon am Samstag, weil es zu wenige Interessenten für die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff gab: 4.000 Dosen standen zur Verfügung, aber nur 50 wurden verimpft.

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