Vaclav-Havel-Preis für Menschenrechte geht an saudische Frauenrechtlerin

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Die Aktivistin Ludschain al-Hathlul ist diesjährige Trägerin des Menschenrechtspreises des Europarats.

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Die saudi-arabische Frauenrechtlerin Ludschain al-Hathlul ist diesjährige Trägerin des Menschenrechtspreises des Europarats. Die 31-Jährige ist vor allem für ihr Engagement gegen das Fahrverbot für Frauen in Saudi-Arabien bekannt. 

Ihre Schwester nahm den Preis bei der Online-Zeremonie am Montag für sie entgegen, da Ludschain selbst zum Schweigen gebracht werde, so Lina al-Hathlul. Ihre Schwester habe 1001 Tage im Gefängnis gesessen und sich geopfert, um ein besseres Leben für saudische Frauen zu erkämpfen. "Sie hat sich für unser Recht Auto zu fahren eingesetzt, für den Schutz misshandelter Frauen und das Ende der männlichen Vormundschaft", so Al-Hathul weiter. "Ludschain wurde wegen ihres Aktivismus entführt, sie durfte nicht zu Ende studieren, wurde unrechtmäßig eingesperrt, brutal gefoltert, monatelang in Isolationshaft gesteckt und jetzt als Terroristin verurteilt."

Ludschain Al-Hathlul wurde wegen ihres Engagements für ein Ende des Fahrverbots 2018 festgenommen. Kurz danach wurde das Verbot gekippt. Im Februar wurde sie auf Bewährung aus der Haft entlassen. Die Regierung bestreitet, sie gefoltert zu haben.

Nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wird die Aktivistin wegen der Bewährungsstrafe "zum Schweigen gedrängt". Sie kann nach Angaben ihrer Unterstützer für jede als illegal empfundene Handlung wieder festgenommen werden.

Neben der Saudi-Araberin waren auch Nonnen des buddhistischen Drukpa-Ordens aus Nepal und die kongolesische Aktivistin Julienne Lusenge für den Vaclav-Havel-Preis für Menschenrechte nominiert, die sich unter anderem für Frauenrechte in ihrem jeweiligen Land einsetzen.

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