Ein Dialog mit der Opposition ist dringend nötig: das ist die zentrale Forderung der Staats- und Regierungschefs der ASEAN an die Militärjunta in Myanmar.
In der indonesischen Hauptstadt Jakarta hat ein Gipfel zur Krise in Myanmar begonnen. Auch der Chef der Militärjunta, General Min Aung Hlaing nimmt an den Beratungen teil. Es ist die erste Auslandsreise des Machthabers seit dem Putsch Anfang Februar. Seine Einladung war heftig kritisiert worden. Putsch-Gegner hatten Interpol in einem Schreiben aufgefordert, den General bei seiner Reise festnehmen zu lassen und Ermittlungen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzuleiten.
Der indonesische Präsident Jiko Widodo forderte ein Ende der Auseinandersetzungen in Myanmar und die Freilassung aller politischen Gefangenen. Er und die andereren Teilnehmer des Krisengipfels forderten die Militärführung auf, in einen Dialog mit der Opposition zu treten.
Am Veranstaltungsort des Gipfels gab es Proteste gegen das Vorgehen des Militärs in Myanmar. Die neuen Machthaber im früheren Birma gehen seit Wochen mit immer brutalerer Gewalt gegen jeden Widerstand vor. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bereits mindestens 739 Menschen getötet worden, mehr als 3300 sitzen derzeit in Haft. Auch von schwerer Folter ist immer wieder die Rede.