Tunnel von Talinn nach Helsinki - "Dubai in der Ostsee" geplant

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103 Kilometer Unterwasserzugtunnel zwischen Finnland und Estland sollen zwei Millionen Menschen aus Helsinki und Tallinn zu einer Metropolregion verbinden. Der Kopf hinter dem 16-Milliarden-Euro-Projekt: Videospiel-Erfinder Peter Vesterbacka.

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Dubai oder die Neue Seidenstraße – drunter tut es bei Vergleichen kaum einer, wenn es um das Projekt von Peter Vesterbacka geht:

Ein Unterwasserzugtunnel zwischen Finnland und Estland ist ausgemachte Sache, sobald die beiden Nachbarn ein Protokoll mit der Bauabsicht unterzeichnen. Er vereint zwei Millionen Menschen aus Helsinki und Tallinn zu einer Metropolregion. 103 Kilometer Röhre – doppelt lang wie der Kanaltunnel – werden die Flughäfen der Hauptstädte mit zwei dazwischen liegenden Bahnhöfen verbinden. Das Ganze für gut 16 Milliarden Euro (20 Milliarden Dollar) bis Dezember 2024, so der Mann hinter dem Projekt.

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Die Durchfahrt soll am Ende ungefähr 30 Minuten dauern — statt wie vorher zwei Stunden mit der Fähre.

Peter Vesterbacka, FinEst Bay Area Development:

“Natürlich ist es ein langer Tunnel, aber eigentlich haben wir großes Glück, die geologischen Bedingungen sind sehr, sehr gut. Fester Granit auf dem ganzen Weg von Helsinki nach Tallinn. Technisch gesehen ist es also keine große Herausforderung – natürlich wissen Sie vorher nie, worauf Sie stoßen – aber wir erwarten, dass wir sehr schnell bohren können, und wir werden eine neue Plasmabohrtechnologie einsetzen, mit der wir zehnmal schneller bohren können. Es gibt also auch viel Innovation.”

Vesterbacka ist 2009 mit dem Videospiel „Angry Birds“ reich geworden und gilt als einer der Stars im finnischen Wirtschaftsleben. Der 53-Jährige will mit seinem Start-up „Finest Bay Area Development“ (FEBAY), unter der Ostsee nicht nur den längsten Tunnel der Welt bauen – sondern in der Mitte eine komplett neue Stadt. Das aktuelle Protokoll soll den Zugang zum EU-Programm für das transeuropäische Verkehrsnetz freimachen – heißt, zu EU-Finanzierung.

À propos "Neue Seidenstraße": Vesterbackas FBA kooperiert laut eigener Aussage mit einem chinesischen Fonds namens „Touchstone Capital Partners“, der das Projekt mit 15 Milliarden Euro finanzieren will.

su mit AFP

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