Von der Leyen: "Als Frau und Europäerin" diskriminiert

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Von Katy DartfordAndrea Büring
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Im EU-Parlament hat EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen eine kämpferische Rede für mehr Gleichberechtigung gehalten.

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Die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat im EU-Parlament eine kämpferische Rede über die Rolle der Frau gehalten. Hintergrund ist das so genannte Sofa-Gate. Beim Treffen in der Türkei habe sie als Frau stehen müssen, während EU-Ratspräsident Charles Michel und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf den einzigen Stühlen Platz nahmen. Später setzte sie sich aufs Sofa. Bilder, die um die Welt gingen.

Ich fühlte mich verletzt und allein - als Frau und als Europäerin. Hierbei ging es nämlich nicht um eine Sitzordnung oder das Protokoll. Hierbei ging es um unsere Werte und darum wie wir unsere Europäische Union definieren. Und es zeigt, wie weit der Weg ist, bis Frauen überall gleichberechtigt behandelt werden.
Ursula von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin

Von der Leyen nannte es ein schreckliches Signal, dass die Türkei aus der Istanbuler Konvention ausgetreten sei - diese setzt es sich zum Ziel, Gewalt gegen Frauen und Kinder zu bekämpfen.

Wir alle wissen, wie viele ähnliche Vorfälle, von denen die meisten viel schlimmer sind, nicht an die Öffentlichkeit dringen, denn es gibt keine Kamera oder niemand passt auf. Wir müssen sicherstellen, dass diese Geschichten auch bekannt werden und dass dann angemessen gehandelt wird.
Ursula von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin

Michel entschuldigte sich für den Vorfall. Er sagte, er hätte seinen Stuhl abgeben sollen, er habe aber aus Sorge vor einem diplomatischen Zwischenfall nicht gehandelt.

Viele von Ihnen haben wahrscheilich gedacht, ich hätte mich anders verhalten sollen. Natürlich bin ich offen für diese Kritik. Aber in dem Moment und ohne den Abstand, den wir heute haben, habe ich damals beschlossen, nicht zu reagieren, um keinen politischen Streit zu schaffen.
Charles Michel
EU-Ratspräsident

Die Türkei beharrte darauf, dass die Sitzordnung gemäß dem EU-Protokoll erfolgt sei. Doch der zuständige Mitarbeiter des EU-Rats sagte, sein Team habe vorab keinen Zugang zum Raum gehabt.

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