Beinah auf dem Mond: Apollo-11-Astronaut Michael Collins ist tot

Neil Armstrong , Michael Collins und Edwin E. "Buzz" Aldrin
Neil Armstrong , Michael Collins und Edwin E. "Buzz" Aldrin Copyright NASA/AP
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Von Euronews mit DPA
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Michael Collins war der Chauffeur der legendären Apollo-11-Mission. Eingegangen in die Geschichte ist er allerdings als der ewige dritte Mann, der "vergessene Astronaut".

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Raumfahrt-Legende Michael Collins ist tot. Er starb im Alter von 90 Jahren, wie seine Familie und die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilten.

Collins habe an Krebs gelitten und "seine letzten Tage friedlich im Kreis seiner Familie verbracht", hieß es in einer Mitteilung der Familie. "Wir werden ihn schrecklich vermissen. Aber wir wissen auch, wie glücklich er sich gefühlt hat, das Leben zu leben, das er gelebt hat. Wir werden seinem Wunsch nachkommen, dieses Leben zu feiern und nicht zu trauern."

Der ewig Dritte

Michael Collins war der Chauffeur der legendären Apollo-11-Mission. Eingegangen in die Geschichte ist er allerdings als der ewig dritte Mann.

Als Neil Armstrong und Buzz Aldrin 21. Juli 1969 mit der Landefähre "Eagle" auf der Oberfläche des Erdtrabanten landeten und Raumfahrtgeschichte schrieben, drehte er in der Kommandokapsel "Columbia" Warteschleifen um den Mond, um sie später wieder einzusammeln. Ein lebenswichtiger, aber auch undankbarer Job. Auf Mondmission ohne je den Erdtrabanten zu betreten.

US-Präsident Richard Nixon vergaß bei seiner Live-Schalte vom Weißen Haus zum Mond, Collins zu erwähnen und sprach nur zu den anderen beiden. So ging der dritte Mann als der "vergessene Astronaut" in die Geschichte ein.

Pilot der "Gemini 10"-Mission

Dabei hatte er drei Jahre vor "Apollo 11" schon an einer anderen bedeutenden Weltraumunternehmung teilgenommen . Collins war Pilot der "Gemini 10"-Mission, der ersten, bei der das Raumschiff an gleich zwei Satelliten nacheinander andockte.

Er wurde dabei auch der erste Mensch, der sich im All von einem Flugkörper zum anderen bewegte, nie zuvor waren Menschen weiter von der Erde entfernt gewesen.

Die USA hätten einen "wahren Pionier und lebenslangen Erkundungs-Aktivisten" verloren, sagte der kommissarische Nasa-Chef Steve Jurczyk. Wegen seiner Rolle bei der "Apollo 11"-Mission hätten ihn manche den "einsamsten Menschen in der Geschichte" genannt.

Einsam sei er damals aber gar nicht gewesen, hatte Collins zu Lebzeiten immer wieder betont.

"Ich habe mich als Teil dessen gefühlt, was auf dem Mond passiert. Ich weiß, dass ich ein Lügner oder Blödmann wäre, wenn ich sagen würde, dass ich den besten der drei Sitze von "Apollo 11" hatte, aber ich kann ehrlich sagen, dass ich zufrieden mit dem bin, den ich hatte. Die Unternehmung war für drei Männer angelegt und ich sehe mich als genauso notwendig an wie die beiden anderen."
Michael Collins,
Weltraumlegende

Als Held habe er sich nie gesehen. "Es gibt Helden, die auch gefeiert werden sollten, aber Astronauten gehören nicht dazu. Wir arbeiten hart und haben unsere Aufgabe fast perfekt erfüllt, aber dafür waren wir angestellt worden."

Er habe Glück gehabt im Leben - und sei glücklich gewesen. "Schreibt "Glücklich" auf meinen Grabstein."

Sein letzter Tweet am 22. April: "Ich bin sicher, wenn jeder die Erde direkt vor seinem Fenster schweben sehen könnte, wäre jeder Tag #EarthDay."

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