Nach tagelangen gewaltsamen Ausschreitungen in Jerusalem gibt es auch Opfer im Gazastreifen - durch israelischen Raketenbeschuss nach Angriffen der Hamas auf Jerusalem.
In Nahost eskalieren die Spannungen. Nach Ablauf eines Ultimatums an die israelische Regierung feuerten radikale Palästinenser sieben Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab – auch auf Jerusalem.
Die Angriffe der Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, wurden von israelischen Abwehrsystemen abgefangen. Verletzte oder Tote gab es demnach nicht.
20 Tote bei israelischem Luftangriff
Die israelische Luftwaffe reagierte mit einem Vergeltungsangriff im Gazastreifen. Laut Palästinensern wurden mindestens 20 Menschen getötet – darunter neun Kinder.
Zudem seien 67 Menschen im Gazastreifen verletzt worden. Es war zunächst unklar, unter welchen genauen Umständen die Menschen zu Tode kamen. Es gab auch Berichte aus dem Gazastreifen, nach denen einige Einwohner möglicherweise durch fehlgeleitete Raketen der eigenen Seite getötet wurden.
Bei dem Angriff der Israelis kam auch ein ranghohes Hamas-Mitglied ums Leben. Das Militär veröffentlichte bei Twitter ein Video des Vorfalls im Norden des Küstengebiets.
Mindestens 300 Verletzte
Derweil bleibt die Lage in Jerusalem explosiv. Auf dem Tempelberg kam es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen, dabei brach ein Feuer aus.
Die Gewalt war weiter eskaliert, nachdem israelische Soldaten die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg gestürmt hatten. Videos der Militäraktion machten im Internet die Runde.
Seit Freitag ist Jerusalem Schauplatz der schwersten Zusammenstöße seit 2017. Bei den jüngsten Protesten rund um die Moschee gab es mindestens 300 Verletzte. Die Klagemauer und der Tempelberg wurden gewaltsam geräumt, der Zugang zur Moschee gesperrt.
Auslöser der Unruhen sind drohende Zwangsräumungen von Häusern palästinensischer Familien in Ost-Jerusalem. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nannte die geplante Vertreibung "eine ernste Angelegenheit", die der internationalen Gemeinschaft Sorgen bereite. Solche Aktionen seien "völkerrechtswidrig" und heizten "die Spannungen vor Ort weiter an".
Am Montagabend sollte auch der UN-Sicherheitsrat in New York über die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten beraten.