Das Tier hat sich über 90 Kilometer von der Nordsee bis in die Londoner Innenstadt vorgearbeitet. Einem ersten Bergungsversuch widersetzte sich der Minkwal. Jetzt läuft eine großangelegte Suche. Experten stehen vor einem Rätsel.
Das war Schwerstarbeit - und doch vergebene Liebesmüh: Rettungskräfte haben an einer Londoner Schleuse einen jungen Minkwal nach stundenlangen Versuchen aus einer misslichen Lage befreit - obwohl sich das Tier nach Leibeskräften sträubte.
Als der vier Meter lange Säuger schließlich auf einen Ponton gezogen werden sollte, entfleuchte der Wal auf dem glitschigen Grund und verschwand wieder in die Dunkelheit. Aber statt sich zurück Richtung Nordsee zu bewegen, wurde das Tier Stunden später noch weiter flußaufwärts an der nächsten Schleuse gesichtet.
Verfolgt von zahlreichen Zuschauern am Ufer und auf einer Brücke, nahm dort eine zweite, noch nicht von Erfolg gekrönte Rettungs- und Suchaktion ihren Lauf.
Experten stehen vor einem Rätsel. Sie gehen bislang davon aus, dass der Wal in der Nordsee Fischen folgte und sich dann in der Themse verirrte. Ein lebender Wal in der Themse wurde zuletzt 2006 gesichtet. Er verendete kurz nach seiner Entdeckung.
Im Jahr 2019 wurden innerhalb kurzer Zeit zwei Walkadaver gesichtet, aber deutlich näher an der Flussmündung als im aktuellen Fall.