Schock in Spanien: Tauchroboter findet tote Olivia (6) vor Teneriffa

Ein Tauchroboter hat die Leiche von Olivia im Meer vor Teneriffa gefunden
Ein Tauchroboter hat die Leiche von Olivia im Meer vor Teneriffa gefunden Copyright AP/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Der Vater war mit den Töchtern Olivie (6) und Anna (1) seit Ende April verschwunden. Viele in Spanien nahmen Anteil an dem Fall.

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Seit Wochen hatten viele in Spanien das Drama der Mädchen verfolgt, die zusammen auf Teneriffa mit ihrem Vater verschwunden waren.

Ein Tauchroboter hat am Donnerstagabend die Leiche der sechs Jahre alten Olivia entdeckt. Die in einer Sporttasche verstaute Leiche des Mädchens wurde im Atlantik in etwa tausend Metern Tiefe auf dem Meeresgrund drei Seemeilen vor der Nordostküste der Insel Hilfe des Tauchroboters geborgen.

Die Behörden vermuten, dass der Vater die Töchter Olivia und Anna entführte, nachdem er sich mit der auf Teneriffa lebenden deutschstämmigen Mutter der Mädchen gestritten hatte. Von dieser lebte er getrennt. Nun werde befürchtet, dass der 37-Jährige beide Kinder getötet und Selbstmord begangen habe, berichtete RTVE unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Die Tasche mit der Leiche der Sechsjährigen sei am Anker eines Bootes des Vaters festgebunden gewesen. Das leere Boot war schon vor einiger Zeit auf dem Meer treibend gefunden worden. Die Polizei hatte dort auch Blutspuren entdeckt. Die Suche nach den beiden weiterhin vermissten Personen werde fortgesetzt.

Der Vater und die Mädchen waren von der Mutter am 27. April als vermisst gemeldet worden. Der Mann rief seine Ex-Frau wenig später an und sagte ihr: «Du wirst die Mädchen und mich nie wiedersehen.» Nach Medienberichten schickte er via Whatsapp auch Mitteilungen an Bekannte, die sich wie Abschiedsnachrichten anhörten.

Er war Ende April von Zeugen am Hafen von Santa Cruz de Tenerife gesehen worden, wie er spätabends Taschen in sein Boot lud. Diese Szenen wurden auch von Überwachungskameras festgehalten. Die verzweifelte Mutter, die nach dem Verschwinden ihrer Töchter auf Instagram auch Videos der Mädchen postete, hatte bisher angenommen, dass der Vater vorgehabt habe, mit den Kindern im Boot ins Ausland zu fliehen.

«Ich kann mir den Schmerz der Mutter der auf Teneriffa verschwundenen kleinen Anna und Olivia angesichts der schrecklichen Nachrichten, die wir gerade erfahren haben, nicht vorstellen», schrieb der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf Twitter.

Der Kampf gegen häusliche Gewalt gehört zu den Prioritäten der spanischen Regierung. Laut Meidenangaben sind  in den vergangenen acht Jahren 39 Kinder vom Vater oder dem Partner der Mutter ermordet wurden.

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