Amazon: Gründer Jeff Bezos gibt Tagesgeschäft ab

Amazon: Gründer Jeff Bezos gibt Tagesgeschäft ab
Copyright Patrick Semansky/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved.
Copyright Patrick Semansky/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved.
Von su mit AFP, dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Jeff Bezos, reichster Mensch der Welt, gibt den Amazon-Vorstandsvorsitz ab an Andy Jassy, der bisher das Cloud Computing in der Sparte Amazon Web Services geführt hat.

WERBUNG

Am 5. Juli, genau 27 Jahre nach der Gründung von Amazon, hat sich Jeff Bezos aus dem Tagesgeschäft seines e-commerce-Multis zurückgezogen. Der reichste Mensch der Welt (Forbes (Juni 2021): 198,3 Milliarden US-Dollar – 167,10 Milliarden Euro) gibt den Vorstandsvorsitz ab an Andy Jassy, der bisher das Geschäft mit Cloud Computing in der Sparte Amazon Web Services geführt hat.

....um der reichste Mensch des Universums zu werden: Am 20. Juli ist – auf den Tag genau 52 Jahre nach der ersten Mondlandung – sein Flug ins All im Raumschiff „New Shepard“ von Bezos' privatem Raumfahrtunternehmen "Blue Origin" angesetzt, Bruder Mark kommt mit. «Seit meinem fünften Lebensjahr träume ich davon», sagt der 57-jährige Bezos.

BOOM-FAKTOR CORONA

Bezos will weiter im Amazon-Verwaltungsrat bleiben und dort die Strippen ziehen. Bezos ist mit großem Abstand der größte Aktionär von Amazon und der Architekt eines der erfolgreichsten Technologiekonzerne der vergangenen Jahrzehnte. Nicht unumstritten: Das explosive Wachstum des Unternehmens hat die Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden erhöht, einige glauben, dass es zu groß geworden ist – Jahresumsatz weltweit (2020) 386 Milliarden Dollar - 325 Milliarden Euro (deutscher Bundeshaushalt 2020: Knapp 442 Milliarden Euro). Im Corona-Jahr steigerten Amazon und die Händler, die über die Plattform des US-Riesen verkaufen, ihren Umsatz zum Beispiel in Deutschland um 36 Prozent auf fast 30 Milliarden Euro und bauten ihren Anteil am gesamten deutschen Onlinehandel auf 53 Prozent aus. Weltweit beschäftigt das Unternehmen deutlich mehr als eine Million Menschen.

Im vergangenen Monat besaß Bezos 51,2 Millionen Aktien – oder rund 10 % – der Amazon-Stammaktien, weit mehr als der nächstgrößte Aktionär Vanguard Group, der rund 6,5 % hält.

"Erlauben Sie Jeff Bezos nicht, zur Erde zurückzukehren"
rund 150.000 Teilnehmer an einer Online-Petition
change.org

Wie er das gemacht hat? Der gelernte Elektrotechniker und Informatiker hat ein Händchen für Innovationen: Den Prime-Dienst, der Kunden eine kostenlose Lieferung innerhalb von zwei Tagen verspricht, schuf er 2005, das Cloud-Geschäft des Konzerns, Amazons größte Profitmaschine, nur ein Jahr später. Kommt das Filmgeschäft dazu: 2011 etablierte er die Streaming-Plattform Amazon Prime, zuletzt kaufte Amazon die MGM Filmstudios für 8.45 Milliarden US-Dollar (gut 7 Milliarden Euro). 

Und selbst als Witzfigur sprengt Jeff Bezos alle Dimensionen: Eine Petition mit dem Titel “Do not allow Jeff Bezos to return to earth” ("Erlauben Sie Jeff Bezos nicht, zur Erde zurückzukehren") hat bei der Online-Petitionsseite change.org fast 150.000 Unterschriften eingeholt.

su mit AFP, dpa

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Wird die Nutzung der Cloud uns daran hindern, unsere grünen Ziele zu erreichen?

Europas Verteidigungs-Dilemma: Wie wägt man Kosten und Nutzen ab?

Ex-Krypto-Mogul Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt