Corona-Proteste in Europa: 237.000 Demonstrierende in Frankreich

Eine Demonstrantin in Paris, wo sich die meisten Protestierenden versammelten
Eine Demonstrantin in Paris, wo sich die meisten Protestierenden versammelten Copyright Adrienne Surprenant/AP
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Von Euronews mit dpa, AP, APF
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In mehreren europäischen Ländern hat es am Samstag Proteste gegen Impfkampagnen und Gesundheitsnachweise gegeben, In Frankreich beteiligten sich trotz Hauptferienzeit so viele Menschen wie noch nie in diesem Sommer.

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Am vierten Samstag in Folge hat es in französischen Großstädten Massenproteste gegen die Corona-Politik gegeben.

Nach Angaben des Innenministeriums beteiligten sich landesweit 237.000 Demonstrierende und damit so viele wie nie in diesem Sommer.

Die Proteste richteten sich vor allem gegen strengere Corona-Regeln und die Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich.

Demonstrantin Christelle sagte in Paris, wo sich die meisten Menschen versammelten: "Ich bin nicht damit einverstanden, dass diejenigen, die sich impfen lassen wollen, tun können, was sie wollen. Ich bin nicht gegen Impfungen, aber ich bin gegen den Gesundheitspass, das ist Diskriminierung, das ist inakzeptabel. "

Italien: Stimmung gegen "Grünen Pass"

Ähnlich motiviert waren Protestierende in Italien. Sie gingen gegen den am Freitag offiziell eingeführten Grünen Pass auf die Straße. Ihn muss vorzeigen , wer in der Gastronomie drinnen sitzen möchte, oder in Museen, Kinos sowie Schwimmbäder oder Thermen will.

Voraussetzung ist entweder eine Bescheinigung über mindestens eine Impfung, ein maximal 48 Stunden alter negativer Test oder ein Genesungsnachweis.

Ab September müssen auch Lehrer, Studierende und Lehrpersonal an Universitäten einen Grünen Pass haben, um ihren Tätigkeiten nachzugehen. Angestellten droht im Verweigerungsfall nach einer kurzen Karenzzeit die Kündigung.

Der Grüne Pass wird ab 1.9. auch in Fernzügen, für Inlandsflüge, Fernbusse und auf Fähren gebraucht, wenn Reisende älter als zwölf sind.

Demonstrant Luca Gianluigi sagte am Rand einer Kundgebung: "Im Moment sind die Auswirkungen sicherlich, dass die Bevölkerung gespalten wird und dass sich die einen von den anderen unterscheiden, kurz gesagt, etwas, das unsere Verfassung überhaupt nicht akzeptiert. "

Demo auch im Hochrisikogebiet

Einige Hundert Menschen demonstrierten in Zyperns Hauptstadt Nikosia vor dem Präsidentenpalast gegen Corona-Impfungen und Gesundheitsnachweise.

Die Regierung hat im vergangene Monat beschlossen, die Impfkampagne auf die Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren auszuweiten, um einer vierten Welle von Coronainfektionen vorzubeugen. Zypern wird vom Auswärtigen Amt in Berlin als Hochrisikogebiet geführt.

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