Intensivstation, künstliches Koma - ein Covidinfizierter berichtet

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Von Maxime Biosse Duplan
Intensivstation, künstliches Koma - ein Covidinfizierter berichtet
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Er nennt sich Philippe, der ehemaliger Marketing-Berater will anonym bleiben. Im April liegt er im französischen Lyon mit einer Covid-19-Infektion auf der Intensivstation, heute kann er sich immerhin wieder bewegen. Es ist schwierig, Philippe braucht Fußschienen und eine Gehhilfe. Er erzählt, von den Folgen der Infektion: Diabetes, Bluthochdruck, Nierenversagen und halluzinatorische Wahnvorstellungen.

Als ich ins Krankenhaus kam, wurde ich sofort ins Koma versetzt und intubiert. Neun Tage lang im Koma, ich kann mich kaum erinnern. Dann das Aufwachen auf der Intensivstation, mit einen ziemlich dicken Schlauch im Mund, die Handgelenke am Bettgitter festgemacht, damit der Schlauch nicht abgerissen wird, was wirklich schlimm gewesen wäre.
"Philippe" aus Lyon, 45 Jahre alt
An Covid-19 erkrankt

Heute engagiert Philippe sich für das impfen. Im Krankenhaus hat mit einem Buch begonnen, bald soll es veröffentlicht werden.

Alle wissen, dass eine Impfung das Risiko, das zu erleben, was ich durchgemacht habe, um ungefähr das Zehnfache verringert. Wenn ich geimpft gewesen wäre, hätte ich vielleicht nicht all diese Probleme bekommen. Ganz ehrlich, ich verstehe nicht, warum die Leute nicht um sieben Uhr morgens Schlange stehen, um sich impfen zu lassen. Zwei Spritzen mit leichten Nebenwirkungen, und ernsthafte Nebenwirkungen sind extrem selten.
"Philippe"

Frankreich plant nach Ende der Sommerferien eine große Impfaktion. Vor allem Kinder ab zwölf Jahren sollten spätestens zu Unterrichtsbeginn Anfang September ein Impfangebot erhalten, der Wettlauf gegen das Virus solle vor allem in Vierteln mit einer niedrigen Impfquote gewonnen werden.