Globaler Kampf um Mikrochips

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Von Stefan Grobe
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Die EU will mit einem Gesetz einem beunruhigenden Trend gegensteuern - dadurch soll Europa wettbewerbsfähiger und unabhängiger werden.

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Europa leidet unter einem enormen Mangel an Mikrochips. Das hat in vielen Branchen gravierende Folgen, denn etwa Autofabriken arbeiten nur schleppend. Das Problem ist, dass... selbst wenn das technologische Wissen vorhanden ist... die Halbleiter hauptsächlich in Asien hergestellt werden.

Tatsächlich gebe es weltweit einen großen Mangel an Chips, was einerseits auf eine wegen Covid unterbrochene Lieferkette zurückzuführen sei, sagt Luc Van den Hove, Vorstandschef von IMEC. Zudem gebe es eine Zunahme geopolitischer Spannungen. Und als Ergebnis versuche jeder Kontinent, einen möglichst maximalen Zugang zu Chips zu bekommen."

Wir sind hier in Belgien, im IMEC, einem der weltweit größten Forschungszentren für Halbleiter. Van den Hove erklärt, wie wichtig sie für unseren Alltag sind.

Überall seien Chips zu finden: im Computer, Laptop, im iPad, im Telefon ... aber auch in der Videoprojektion dort drüben, dem Fernseher und sogar in den Lichtern seien Chips.

Nicht weniger als 5000 Menschen aus 97 Ländern arbeiten hier in dieser Non-Profit-Organisation und entwickeln Chips der neuesten Generation. Sie verstehen sich als neutrale Schweiz der Chiptechnologie, da sie für viele verschiedene Firmen arbeiten und so genannte vorwettbewerbliche Arbeit leisten. Und sie sagen, dass Europa in Bezug auf Wissen absolut wettbewerbsfähig sei.

Um diese Chips herzustellen, existierten viele Komponenten in den Lieferketten, so Van den Hove. Gebraucht würden die Maschinen, auf denen Chips hergestellt würden, das Wissen, wie diese Chips hergestellt würden, und dann die Fertigungskapazitäten. Europa sei führend bei den Maschinen, aber ein Großteil der Herstellung findet tatsächlich in großen Mega-Fabriken in Südasien statt.

Die EU muss strategisch unabhängiger werden und arbeitet bereits an einem europäischen Chip-Gesetz, das die industrielle Kapazität des Kontinents stärken soll. Brüssel will, dass die EU bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent am Weltmarkt für Mikrochips hat. Aber dafür müssen öffentliche und private Partner zusammenarbeiten.

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