Exzellenz in der Hotellerie: neues Ausbildungsmodell an der EHL

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Von Claudio RosminoSabine Sans
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In der Schweizer Privatschule stehen neben Theorie und Praxis auch Softskills auf dem Stundenplan.

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Ausbildung von Fachkräften für die Hotellerie aber auch von Führungskräften für andere Berufszweige. Das neue Ausbildungsmodell der ältesten Hotelfachschule der Welt, Thema in dieser Learning-World-Folge.

Nach 128 Jahren definiert die Ecole hôtelière de Lausanne (EHL), die älteste und renommierteste Hotelfachschule der Welt, ihr Ausbildungsmodell neu. Ein erster symbolischer Schritt ist die Namensänderung in "EHL Hospitality Business School". Theorie und Praxis werden mit innovativen Ausbildungsansätzen wie Planspielen kombiniert, Studierende tauchen in die Branche ein und lernen Prozesse kennen, um sie dereinst zu managen. Die führende Rolle als Managementschule mit Fokus Hospitality Industry dient als Inspirationsquelle für die Entwicklung erfolgreicher Manager in verschiedenen Geschäftsbereichen.

"Das erlaubt uns, die Werte der Schweizer Hotellerie in andere Bereiche zu exportieren: den Luxus-, den Banken-, den Versicherungssektor, wo man immer mit Kunden in Kontakt ist", erklärt Michel Rochat, CEO der EHL Gruppe.

Positiver Kreislauf des Lernens

Neben strategischer Denkweise und Managementtechniken werden Soft Skills gepflegt. Studierende entwickeln ihre eigene Kreativität und werden zu verantwortungsvollen Führungskräften ausgebildet. Dadurch entsteht ein positiver Kreislauf.

"Im Bildungsbereich ist man heute sehr auf quantitative Ergebnisse fixiert", meint Michel Rochat.

"Werte, menschliche Werte, sind die Grundlage. Wenn man Werte pflegt, kommen die Ergebnisse automatisch."
Michel Rochat
CEO EHL Gruppe

Jeder zweite EHL-Absolvent arbeitet nicht in der Hotelindustrie. Internationale Personalvermittler und Unternehmen schätzen die im Rahmen der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten.

"Nach unserer Bildungsphilosophie muss man an sich arbeiten, um jemand zu werden, um eine Führungskraft, ein Manager zu werden, wir bilden unsere Studenten zu lebenslang lernenden Profis aus", sagt Inès Blal, geschäftsführende Dekanin und Geschäftsführerin der EHL Hospitality Business School. "Das hört nicht mit 23 Jahren mit einem Bachelor auf, man muss seine Fähigkeiten weiter entwickeln, und darauf konzentrieren wir uns auch."

Internationaler Mikrokosmos

Die über 3000 Studierenden aus 120 Ländern bilden einen internationalen Mikrokosmos. Iona Topliceanu kommt aus Rumänien. Sie hat den Ausbildungsansatz der Schweizer Privatschule verinnerlicht:

_"Manager müssen die Fähigkeit haben, mit Menschen umzugehen. Sie müssen in der Lage sein, Situationen zu verstehen und Teams zu führen. Hospitality lehrt uns, unsere emotionale Intelligenz zu schärfen, darauf zu achten."
_

Dank der Qualitätsausbildung und eines weit verzweigten Netzwerks haben EHL-Absolventen zu 98 Prozent sofort einen Vertrag in der Tasche. Dazu gehört die Direktorin des Beau-Rivage Palace in Lausanne. Für Natalie Seiler war die praxisorientierte Ausbildung mit Studien in Finanzen, Management und Marketing genau richtig:

"Wenn man auf dem Arbeits-Markt ankommt, weiß man sofort, wie ein Unternehmen funktioniert. Will man eines Tages ein Hotel leiten, hat aber die operative Dimension nicht verstanden, ist das unmöglich. Das lernt man auf der EHL.“

Neben Qualität spielt innovative Kreativität eine große Rolle. Das beweist die Karriere des EHL-Absolventen Nicolas Freudiger: Inspiriert von der Kreislaufwirtschaft hat er ein Start-up gegründet und sich auf die Herstellung und den Verkauf von Luxusuhren aus recycelten Materialien spezialisiert.

"Als ich die Schule verließ, hatte ich mehrere Möglichkeiten in und außerhalb der Hotelindustrie. Meiner Meinung nach geht der Begriff der Dienstleistung im Jahr 2021 weit über den Hotelservice hinaus", sagt der Gründer von ID Genève. "Man findet ihn auch in anderen Branchen. Diese Qualität hat mich in allen Gesprächen begleitet, die ich in meinem Ökosystem der Uhrmacherei geführt habe."

Die EHL Gruppe umfasst inzwischen drei Schulen, in Lausanne, Chur-Passugg sowie Singapur. Der Hauptstandort in Lausanne wurde mit Studentenbeteiligung zu einem umweltfreundlichen Campus mit eigenem Bio-Obstgarten ausgebaut und vergrößert.

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