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Boric oder Kast? Chile hat Präsidenten gewählt

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Von su mit dpa
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Boric oder Kast? Chile hat Präsidenten gewählt

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Chile hat einen neuen Präsidenten gewählt. In der Stichwahl ums höchste Staatsamt standen sich zwei Bewerber von den Rändern des politischen Spektrums gegenüber: der frühere Studentenführer Gabriel Boric (35) und der rechte Politiker José Antonio Kast (55), dessen Familie deutsche Wurzeln hat. In den letzten Umfragen lag Boric knapp vorn. Insgesamt sind in dem südamerikanischen Land rund 15 Millionen Menschen wahlberechtigt. Im ersten Wahlgang erhielt Kast 27,9 Prozent der Stimmen und Boric 25,8 Prozent.

GABRIEL BORIC

Beide Kandidaten warben bei der Stimmabgabe nochmal um Unterstützung. «Wir werden mit allen voranschreiten, damit niemand zurückbleibt», versprach Boric für den Fall seines Sieges. «Es liegt an Ihnen, Chile zu verändern.» Boric will ein öffentliches Bildungswesen, bessere Gesundheitsversorgung und setzt sich für die Rechte von Migranten, Indigenen und Homosexuellen ein.

JOSE ANTONIO KAST

Kast rief zu Dialog und Einheit auf der Grundlage von Justiz, Ordnung und Sicherheit auf. Der Vater von neun Kindern und strenggläubige Katholik verspricht Steuersenkungen, einen Grenzgraben gegen illegale Einwanderung und eine harte Hand gegen Kriminelle. Er gilt als Sympathisant des früheren Diktators Augusto Pinochet. Im Wahlkampf sagte er: «Wenn Pinochet noch lebte, würde er mich wählen».

WENIGER ARMUT, MEHR UNGLEICHHEIT

Lange galt Chile als leuchtendes Beispiel in einer von Armut, Gewalt und politischer Unruhe geprägten Region. Das Land mit mehr als 19 Millionen Einwohnern hat das höchste Pro-Kopf-Einkommen in
Südamerika. Die Armut konnte in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verringert werden.

Aber Chile leidet auch unter großer sozialer Ungleichheit. Weite Teile des Gesundheits- und Bildungswesens sind privatisiert, immer mehr Menschen fühlen sich abgehängt. Vor zwei Jahren gingen über Wochen hinweg jeden Tag Tausende auf die Straße, um soziale Reformen und den Rücktritt von Präsident Sebastián Piñera zu fordern.

su mit dpa

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