Lockerungen trotz Omikron-Welle in Europa

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Von Julika Herzog mit dpa
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Trotz Rekordinfektionszahlen lockert Dänemark Corona-Beschränkungen, die Schweiz verkürzt die Qurantäne und in Frankreich demonstrieren Lehrerverbände gegen ein vereinfachtes Verfahren mit Selbsttests um Schulen offen zu halten.

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Trotz Rekordinfektionszahlen lockert Dänemark Corona-Beschränkungen, die Schweiz verkürzt die Qurantäne und in Frankreich demonstrieren Lehrerverbände gegen ein vereinfachtes Verfahren mit Selbsttests um Schulen offen zu halten.

Großbritannien hat zum zweiten Tag in Folge fast 400 neue Todesfälle gemeldet, so hohe Todeszahlen gab es seit fast einem Jahr nicht mehr. Unterdessen gehen die Infektionszahlen aber zurück. In Großbritannien hat sich die Omikron-Variante früher als in anderen Ländern Europas ausgebreitet.

Die Weltgesundheitsorganisation mahnt zur Vorsicht: "Obwohl Omikron weniger schwere Krankheitsverläufe verursacht als die Delta-Variante, bleibt es ein gefährliches Virus, insbesondere für die Ungeimpften", sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

Dänemark kündigt vierte Impfung für Risikogruppen an

Dänemark lockert trotz vieler neuer Infektionen Corona-Beschränkungen und kündigt an, dass besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit einer vierten Impfung gegeben werde. Die europäische Arzneimittelaufsichtsbehörde EMA hat jedoch Zweifel an der Notwendigkeit einer vierten Dosis geäußert und erklärt, dass derzeit keine Daten vorliegen, die diesen Ansatz stützen.

In dem Sechs-Millionen-Einwohner-Land wurden zuletzt mehrfach mehr als 20 000 Neuinfektionen pro Tag gezählt. Nach offiziellen Angaben macht die besonders ansteckende Omikron-Variante mittlerweile 96 Prozent aller neuen Infektionen aus. Gesundheitsminister Magnus Heunicke verwies jedoch darauf, dass die zwischenzeitlich steil gestiegene Kurve wieder abflache. Die Lage auf den Intensivstationen werde besonders genau beobachtet. Man habe die Lage dort im Griff.

Schweiz verkürzt Quarantäne auf 5 Tage

Die Infektionszahlen steigen auch in der Schweiz rasant. Der Höhepunkt der Omikron-Welle wird noch im Januar erwartet. Um den Betrieb in Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung aufrechtzuerhalten, wurde aber die Quarantänezeit für enge Kontaktpersonen auf fünf Tage verkürzt.

Die Schweiz hat eine weitreichende Maskenpflicht, in Restaurants und viele öffentliche Einrichtungen dürfen nur Genesene und Geimpfte. Abgesehen von Personenbeschränkungen bei Großanlässen gibt es für Geimpfte und Genesene keine größeren Einschränkungen im öffentlichen Leben.

Schulstreik in Frankreich wegen neuer Covid-Regeln

In Frankreich haben die Schulen wegen eines landesweiten Streiks geschlossen. Lehrerverbände und Elternorganisationen sind frustriert über die ständigen Änderung der Covid-Regeln und fordern von der Regierung mehr Schutzmaterial, mehr Personal und ein Konzept zum Umgang mit Infektions- und Kontaktfällen für die Schulen.

Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron hatte die strikten Vorgaben zum Schließen ganzer Klassen bei einzelnen Infektionsfällen kürzlich gelockert und ein abgestuftes Verfahren mit Selbsttests eingeführt. Damit sollen Eltern selber feststellen, ob und wann ihr Kind nach einer Infektion oder nach Kontakt mit Infizierten wieder in die Schule kann.

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