Eine Ansteckung mit Omikron erscheint für viele kaum noch vermeidbar. Aber dennoch empfehlen Experten, die Hygieneregeln zu beachten und sich lieber nicht zu infizieren.
An diesem Donnerstag ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Frankreich ganz leicht zurückgegangen. Sie liegt aber weiterhin über 300.000, die 7-Tage-Inzidenz landesweit knapp unter 3.000. Da erstaunt es kaum, dass Paris die strengen Regeln für die Einreise aus Großbritannien gelockert hat. Dort ist die Inzidenz etwa halb so hoch. Weiterhin ist ein weniger als 24 Stunden alter negativer Test notwendig, Ankommende müssen aber nicht mehr 10 Tage in Quarantäne.
Lässt Frankreich die Omikron-Welle einfach durchrauschen?
Lässt die französische Regierung die Infektionen einfach so laufen? Das fragen sich schon einige.
In der Hauptredaktion von Euronews in Lyon hat es noch nie so viele Ansteckungen gegeben wie in diesen Tagen. Einige Kolleginnen und Kollegen habe sich schon zum zweiten Mal infiziert. Einige spüren so gut wie nichts, andere leiden unter hohem Fieber und starken Kopfschmerzen.
In Paris geht die Inzidenz jetzt leicht zurück, anderswo in Frankreich steigt sie weiter an.
"Infizierte sind überall"
Die in Genf tätige deutsche Virologin Isabella Eckerle sagt im Interview mit der Wirtschaftswoche: "Omikron wird wohl jeden erwischen". Bereits jetzt ist die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten in der Genfer Uniklinik HUG deutlich gestiegen.
Auf Twitter teilt Isabella Eckerle auch Tweets des Wissenschaftsjournalisten Lars Fischer, der drei gute Gründe dafür aufzählt, warum es besser ist, sich nicht mit Omikron zu infizieren. Erstens bedeutet "mild" nur, dass man sehr wahrscheinlich nicht beatmet werden muss, zweitens führt eine hohe Viruslast oft zu einem schlimmeren Krankheitsverlauf und drittens droht nach einer Infektion weiterhin Long Covid.
In England wird die Quarantäne für positiv getestete Personen jetzt auf fünf Tage verkürzt. Damit will die Regierung die negativen Folgen der Omikron-Welle auf die Wirtschaft eindämmen.
Sajid Javid, der britische Gesundheitsminister erklärte:"Nach sorgfältiger Prüfung haben wir die Entscheidung getroffen, die Mindestdauer der Selbstisolierung in England auf fünf volle Tage zu reduzieren. Ab Montag können zweimal negativ Getestete die Isolation zu Beginn des sechsten Tages verlassen."
Ungarn bereitet die Booster-Impfungen mit einer vierten Dosis vor. Diese soll nicht verpflichtend sein und könnte im Prinzip vier bis fünf Monate nach der dritten Impfung verabreicht werden. Falls sich ihre Wirksamkeit in Studien bewahrheitet.