In der Ukraine-Krise schloss Moskau nicht aus, dass es Soldaten nach Lateinamerika schicken könne.
Russische Truppen auf Kuba? Das zumindest schloß die Führung in Moskau in einem Interview nicht aus, angesichts der Spannungen in der Ukraine-Krise mit den USA und sollte Washington nicht die geforderten Sicherheitsgarantien liefern.
In den Straßen von Havanna ist man von dieser Idee wenig begeistert:
"Wenn sie hier Truppen stationieren, könnte das tödlich enden", so der Taxifahrer Kerier Olivera. "Sie könnten einen Krieg und noch Schlimmeres provozieren, mit der Pandemie, die gerade läuft."
"Als junger Mann möchte ich das nicht", so der Fischer Yohanis Luna. "Das ist meine Meinung, aber es gibt mächtige Menschen, die das wollen und denen egal ist, was passiert."
Washington sprach von "Poltern"
Eine wirkliche Bedrohung so wie zur Kuba-Krise 1962 gibt es derzeit nicht, meint der ehemalige kubanische Diplomat Carlos Alzugaray: "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es einen Plan gibt. Das ist einfach nur eine Warnung an die Amerikaner, damit sie sich in die Situation der Russen hineinversetzen. So verstehe ich das."
Jake Sullivan, Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Worte Moskaus am Donnertag als bloßes "Poltern". Aber sollte Russland tatsächlich Truppen in Lateinamerika stationieren, werde man entschieden reagieren. Neben Kuba war auch von Truppenstationierungen in Venezuela die Rede.