Der russische Außenminister betonte allerdings auch, man werde nicht zulassen „dass man auf unseren Interessen herumtrampelt und sie missachtet“.
Bei der Suche nach Antworten auf die Ukraine-Frage ist Stillstand eingetreten. Der Westen habe verdeutlicht, dass er seine Position nicht ändern werde, so Sergej Lawrow, und man selbst werde das ebenfalls nicht tun, betonte der russische Außenminister. Russland fordert vom Westen insbesondere, eine weitere NATO-Osterweiterung zu unterlassen und Waffen aus Osteuropa abzuziehen.
„Es wird keinen Krieg geben, soweit das von Russland abhängt. Wir wollen keinen Krieg. Aber wir werden nicht zulassen, dass man auf unseren Interessen herumtrampelt und sie missachtet“, so Lawrow.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, das Militärbündnis erhöhe seine Präsenz in den östlichen Mitgliedsländern, um die Fähigkeit und die Bereitschaft der NATO zu unterstreichen, ihre Bündnispartner zu verteidigen. Dänemark, Spanien und die Niederlande schicken weitere Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe nach Bulgarien und Litauen, hatte die NATO mitgeteilt.
Stoltenberg: „Auf beide Möglichkeiten vorbereitet"
„Wir sind auf beide Möglichkeiten vorbereitet: Wir arbeiten unermüdlich für eine friedliche politische Lösung. Aber wir sind auch auf das Schlimmste vorbereitet, nämlich dass Russland wieder Gewalt gegen seinen Nachbarn Ukraine ausübt“, so Stoltenberg.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj tauschte sich zum zweiten Mal seit Jahresbeginn fernmündlich mit seinem US-Amtskollegen Joe Biden aus. Selenskyj äußerte seine Hoffnung einer noch vertieften militärischen Zusammenarbeit mit Washington. Dass ein Krieg mit Russland unmittelbar bevorstehen könnte, glaubt er nicht.
„Ich sehe keine größere Eskalation als zuvor. Ja, die Truppenanzahl ist angewachsen, aber darüber sprach ich bereits 2021. Die Medien zeichnen ein Bild, dass Truppen auf den Straßen unterwegs seien, dass Mobilmachung stattfinde, dass Menschen fliehen. Das ist nicht der Fall, diese Panikmache brauchen wir nicht“, sagte der ukrainische Präsident.
Klitschko: Nervosität in Kiew
In der Hauptstadt Kiew allerdings werde viel über einen möglichen Krieg gesprochen, seine Landsleute seien nervös, sagte Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, gegenüber der Bild-Zeitung.