New York Times kauft Online-Spiel "Wordle"

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Von su mit dpa
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Das Online-Spiel „Wordle“ ist vom Mutterkonzern der «New York Times» (NYT) übernommen worden. Der Verlag erklärte, Wordle gehöre künftig zum Portfolio von «New York Times Games», das aus originellen Rätselspielen bestehe. Ziel: Mehr digitale Abonnenten.

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Gesucht wird: Ein Wort mit 5 Buchstaben. Geraten werden darf nur mit real existierenden Wörtern, und nach jedem Raten wird angezeigt, ob einer der Buchstaben im gesuchten Wort enthalten ist. Jeder hat sechs Versuche, um das richtige Wort zu erraten – oder zu finden.

Wer mitmacht, geht auf die Wordle-Website und tippt ein beliebiges Wort mit fünf Buchstaben ein. Leuchten irgendwelche Buchstaben grün auf, dann ist schon der richtige Buchstabe an der richtigen Stelle. Bei gelber Beleuchtung stimmt der Buchstabe - aber nicht die Stelle. Grau heißt: Fehlanzeige.

Das Online-Spiel „Wordle“ – ein Wort mit 6 Buchstaben - ist vom Mutterkonzern der «New York Times» (NYT) übernommen worden. Warum? Der Verlag erklärte, Wordle gehöre künftig zum Portfolio von «New York Times Games», das aus originellen Rätselspielen bestehe, die die Anwender jeden Tag aufs Neue begeistern und herausfordern sollen – und digitale Abonnenten gewinnen. Zehn Millionen werden angepeilt bis 2025.

Der Erfolg ist selbst dem Erfinder Josh Wardle – ein in New York City lebender Brite, Software-Ingenieur und jetzt Millionär - ein Rätsel: Zu gewinnen gibt es nichts, nur Aufmerksamkeit in den Sozialen Netzwerken. Im November 2021 hatte das Spiel 90 Spieler, darunter Wardles Partnerin, für die er das Spiel in seiner Freizeit programmiert hatte. Im Dezember 2021 fiel ihm ein, wie die Spieler ihre Ergebnisse mittels **Emojis **in Form farbiger Quadrate in den sozialen Medien teilen könnten, und die Nutzerzahlen explodierten; am zweiten Januarwochenende 2022 spielten weltweit zwei Millionen Menschen Wordle – in verschiedenen Sprachen, auch auf deutsch.

Lau Chaak-ming, Linguistik-Professor an der Education University of Hong Kong und „Wordle“-Entwickler:

„Am Anfang war es nur zum Spaß gemacht. Ich dachte, es wäre toll, wenn ein paar hundert Leute es spielen würden. Aber es hat mich überrascht, dass mehr als zehntausend oder sogar hunderttausend Menschen mitspielen. Ich bin ziemlich glücklich.“

Wayne McDougall, Maori-Wordle-Entwickler:

„Was ich nicht erwartet hatte: Dass eine Reihe von Lehrern mir sagten, dass sie es gerne im Unterricht verwenden würden - am Anfang und am Ende, zur Motivation und als Erfolgserlebnis."

Der Erfolg von Wordle wurde in der Branche auch deshalb besonders aufmerksam betrachtet, weil er komplett außerhalb der App-Stores von Apple und Google stattfand und das Spiel als Web-Anwendung ins Netz
gestellt wurde: Wordle ist ein ganz simples Spiel auf einer Website. Nicht einmal eine offizielle App gibt es dafür. Es ist werbefrei und verlangt kein Geld. Mit den wachsenden Nutzungszahlen wuchs auch die Anzahl der unautorisierten Kopien. Während Wordle-Clones aus den App-Stores von Apple und Google rasch entfernt wurden, finden sich im Netz bis heute etliche Wordle-Angebote, die die Spielidee ohne Einverständnis von Wardle kopieren.

Nach dem Besitzerwechsel fürchten Nutzer, dass die Zeitung bald Gebühren für das Spiel verlangt, wie sie das auch bei anderen Online-Spielen macht. Dazu die NYT: "Zunächst" sei das Spiel weiter frei.

su mit dpa

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