Selenskyj: „Ist es zu viel verlangt, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten?“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Angriffskrieg gegen sein Land mit dem 11. September 2001 verglichen.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede vor dem US-Kongress weitere Unterstützung für sein Land gefordert. Der per Video aus Kiew zugeschaltete Selenskyj verglich den Krieg in seinem Land mit dem japanischen Angriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 und mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

„Unser Land erlebt das jeden Tag"

„Erinnern Sie sich an Pearl Harbor, diesen furchtbaren Morgen des 7. Dezember 1941, als der Himmel vor Kampfflugzeugen, die Sie angriffen, schwarz war“, sagte er. „Erinnern Sie sich an den 11. September, diesen furchtbaren Tag im Jahr 2001, als das Böse versuchte, die Gebiete Ihrer Stadt in Schlachtfelder zu verwandeln, als unschuldige Menschen aus der Luft angegriffen wurden. Das hatte niemand erwartet und niemand konnte das aufhalten. Unser Land erlebt das jeden Tag, jetzt in diesem Augenblick, und jede Nacht. Seit drei Wochen“, so der ukrainische Präsident.

**Sehen Sie hier die Rede von Präsident Wolodymyr Selenskyj in voller Länge: **

Und weiter sagte Selenskyj: „Russland hat den ukrainischen Himmel für tausende Menschen in eine tödliche Quelle verwandelt. Russische Einheiten haben schon fast 1000 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Unzählige Bomben. Sie verwenden Drohnen, um uns mit Präzision zu töten. Das ist ein Terror, den es in Europa seit 80 Jahren nicht gegeben hat. Wir fordern von der ganzen Welt eine Antwort. Ist es zu viel verlangt, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten? Ich habe einen Traum. Diese Worte kennen Sie alle. Ich habe ein Bedürfnis: Ich muss unseren Himmel schützen."

Bei der Verteidigung der Ukraine gehe es um mehr als nur um das Land, betonte der Präsident. "Russland hat nicht nur uns angegriffen, nicht nur unser Land, nicht nur unsere Städte, es hat eine brutale Offensive gegen unsere Werte gestartet." Selenskyj sprach am Mittwoch per Videolink aus Kiew zu den US-Senatoren und Kongressabgeordneten. Eine Rede vor beiden Kammern des Kongresses zu halten gilt als besondere Ehre.

Die US-Regierung hat die Ukraine seit Anfang vergangenen Jahres mit rund 1,2 Milliarden US-Dollar Militärhilfen und Waffenlieferungen unterstützt - davon 550 Millionen Dollar seit Beginn des russischen Angriffskriegs. US-Medienberichten zufolge wollte Biden noch an diesem Mittwoch weitere Militärhilfen in Höhe von 800 Millionen US-Dollar ankündigen.

Andere Länder, darunter Deutschland, haben der Ukraine ebenfalls bereits Waffen geliefert oder zugesagt, darunter auch Flugabwehrraketen und Panzerabwehrlenkwaffen. Am Donnerstag will sich Selenskyj mit einer Videoansprache auch an den Deutschen Bundestag wenden.

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