NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte in Brüssel, dass er weitere russische Offensiven in Ukraine erwarte.
Trotz der Ankündigung Russlands, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front bei Kiew und Tschernihiw zurückzufahren, fallen weiterhin Bomben im Großraum Kiew. Ukrainische Truppen meldeten Erfolge aus Kuchari, das zwei Wochen lang von russischen Streitkräften belagert worden war.
"Ich habe acht Cousins in Russlands. Als der Krieg begann, habe ich sie angerufen. Ich muss sagen jetzt fühlt es sich an, als ob ich keine Cousins mehr habe, denn sie sagten mir, dass Russland uns von den Nazis befreien würde", sagt Yevhen Skorobogatskiy, ein Unternehmer aus Sumy.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte in Brüssel, dass Russland mehrmals über seine Absichten gelogen habe, er erwarte weitere Offensiven:
"Unseren Informationen zufolge ziehen sich die russischen Truppen nicht zurück, sondern positionieren sich neu. Russland versucht, seine Offensive in der Donbas-Region neu zu organisieren und zu verstärken, und für Nachschub zu sorgen."
In seinem täglichen Kriegsbulletin erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, dass russische Marschflugkörper mehrere große ukrainische Treibstoffdepots zerstört hätten. Diese seien von ukrainischen Truppen im Donbas genutzt worden, der nun das prioritäre Ziel der russischen Militäroperation sei.
Russlands Präsident hat unterdessen einen Erlass zur Rekrutierung von 134.500 neuen Soldaten unterzeichnet. Nach offiziellen Angaben sollen die Rekruten nicht in der Ukraine zum Einsatz kommen.
Soldaten, die bereits in der Ukraine gekämpft haben, werden nach ihrer Rückkehr mit Medaillen für ihre "Tapferkeit und ihren Heldenmut" ausgezeichnet.