Schicksal der Stadt Lyssytschansk umstritten - eingekreist oder erobert?

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Von su mit dpa, AP
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Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu meldete Kremlchef Wladimir Putin die Einnahme der einstigen Großstadt Lyssytschansk. Kiew bestritt, dass die Stadt im Oblast Luhansk gefallen sei, gab aber Schwierigkeiten zu.

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Im Osten der Ukraine sind die russischen Truppen nach mehr als vier Monaten Krieg weiter auf dem Vormarsch. Kiew bestritt, dass die Stadt Lyssytschansk (Oblast Luhansk) gefallen sei, gab aber Schwierigkeiten zu.

Der Tschetschenen-Führer und russische Politiker Ramsan Kadyrow hatte mehrere Videos auf seinem Telegram-Kanal gepostet, die nach seinen Angaben tschetschenische Soldaten in Lyssytschansk zeigen. Das Video zeigt unter anderem Soldaten, die ihre Flagge und ein Siegesbanner im sowjetischen Stil auf einem Verwaltungsgebäude halten. Im Text heißt es, dass das tschetschenische Spezialpolizeiregiment und das sechste Kosakenregiment in die Stadt eingedrungen seien, im Zentrum von Lyssytschansk auf die tschetschenischen Spezialeinheiten „Akhmat“ getroffen seien und die Stadt unter Kontrolle gebracht hätten. Die Nachrichtenagentur "AP" dazu: Man könne die Aussagen nicht überprüfen.

Russlands VerteidigungsministerSergej Schoigu meldete Kremlchef Wladimir Putin am Sonntag, dass die einstige Großstadt Lyssytschansk eingenommen worden sei. Damit hätte Russland die letzte ukrainische Bastion im Gebiet Luhansk erobert.

Von unabhängiger Seite lassen sich die Berichte aus den Kampfgebieten kaum überprüfen.

Igor Konashenkov,Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums

„Die russischen Streitkräfte setzen die spezielle Militäroperation in der Ukraine fort. Als Ergebnis erfolgreicher Offensivaktionen hat die Gruppe der Zentrums-Streitkräfte unter dem Kommando von Generaloberst Alexander Lapin mehrere Ortschaften - Werchnokamjanka, Zolotariwka, Bilohoriwka - eingenommen und den Fluss Siwerskyj Donez erreicht. Gemeinsam mit der südlichen Gruppe von Streitkräften unter dem Kommando von Armeegeneral Sergei Surovikin haben sie Lyssytschansk eingekreist.“

Luhansk und das benachbarte Donezk sind die beiden Provinzen des Donbass, auf die Russland seine Offensive konzentriert hat, seit es sich im Frühjahr aus der Nordukraine und der Hauptstadt Kiew zurückgezogen hat.

Während eines Briefings am Sonntag führte der Sprecher des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine, Oleksandr Shtupun, Lyssytschansk unter den Gebieten auf, in denen die russischen Streitkräfte „ihre Hauptanstrengungen auf die Sicherung von Positionen konzentrieren.“

Oleksandr Shtupun, Sprecher des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine:

"In Richtung Donezk konzentrieren die Besatzer ihre Hauptanstrengungen auf die Sicherung von Stellungen im Gebiet der Städte Lyssytschansk und Werchnokamjanka. Angriffsversuche in der Nähe von Bilohoriwka waren erfolglos und wurden zurückgedrängt."

Ein Junge wurde am Samstag bei einem Beschuss in Dobropillia (Region Donezk) verletzt.

Das sagten die Anwohner Vira, Tamara und Oleksandr Mykhailovych der Presse, als sie die Trümmer ihres Wohnhauses sichteten, das durch den Beschuss durch das russische Militär in der Region Donezk zerstört wurde. Nach ihren Angaben war der Junge zu diesem Zeitpunkt im Gebäude, er wurde sofort unter den Trümmern hervorgezogen und medizinisch versorgt. Die Bewohner selbst befanden sich zu der Zeit nicht dort.

Bei einem feindlichen Angriff auf Dobropillia seien insgesamt zwei Menschen getötet und drei verletzt worden, so der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Donezk, Pawlo Kyrylenko.

su mit dpa

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