Demirtaş: "Die PKK sollte ihre Waffen gegen die Türkei niederlegen"

Eine Unterstützerin der HDP hält bei einem Protest in Istanbul im Juni 2020 ein Bild von Selahattin Demirtas in die Kamera.
Eine Unterstützerin der HDP hält bei einem Protest in Istanbul im Juni 2020 ein Bild von Selahattin Demirtas in die Kamera. Copyright Emrah Gurel/AP
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Von Euronews
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Der inhaftierte ehemalige HDP-Kovorsitzende Selahattin Demirtaş hat in einem Interview gesagt, die HDP sei "kein verlängerter Arm, Sprecher oder Unterstützer der PKK."

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Der ehemalige Ko-Vorsitzende der HDP, Selahattin Demirtaş, hat in einem Interview jegliche Verbindungen zu der als Terrororganisation eingestuften kurdischen Arbeiterpartei PKK dementiert. "Die HDP ist kein verlängerter Arm, Sprecher oder Unterstützer der PKK. Sie hat keine Verbindungen zur PKK", sagte er.

Eine demokratische Partei könne nicht mit einer bewaffneten Organisation zusammenarbeiten.

Demirtaş sitzt seit fast 6 Jahren wegen Terrorvorwürfen im Gefängnis, verschiedene Anklagen, unter anderem wegen Präsidentenbeleidigung laufen gegen den Oppositionspolitiker. In einem Interview mit Murat Sabuncu, von dem türkischen Sender T24 sagte er, die PKK solle ihre Waffen gegen die Türkei niederlegen, doch da gebe es zwei Haupthindernisse. 

Dialog und Verhandlungen

"Erstens setzt die Regierung keine anderen Optionen als eine Militäroperation in die Tat um oder diskutiert sie, sie beharrt auf den Waffen. Wir glauben jedoch, dass die PKK überzeugt werden sollte."

Das zweite Hindernis sei die Absonderung von PKK-Chef und Gründer Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali: "Derjenige, der die PKK überzeugen kann, ist Öcalan, und den halten sie seit Jahren in der Isolation."

Es hatte in den letzten Wochen Gerüchte gegeben, die Regierung in Ankara könne sich vor der Wahl mit Öcalan treffen.

"Trotz dieser Hindernisse würde ich mich freuen, wenn die PKK ihre Waffen zum Schweigen bringen würde. Leider hat unsere Erfahrung gezeigt, dass dies nicht einfach ist."

Demirtaş empfahl der türkischen Regierung, den direkten Dialog mit Öcalan zu suchen. Alles müsse versucht werden, "um das Leben der Kinder in diesem Land zu retten", so der Politiker.

Im Juni 2023 werden in der Türkei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abgehalten.

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