Einige Zugreisende schlagen aus Verzweiflung Scheiben ein, andere sind laut Augenzeugenberichten wegen der Hitze im Zug nach Amsterdam ohnmächtig geworden.
An einem der Tage mit den heißesten jemals gemessenen Temperaturen in Frankreich ist ein Thalys-Schnellzug im Norden von Paris mit mehr als 700 Menschen an Bord stundenlang steckengeblieben. Das berichten RTL und 20 Minuten. Der Thalys hätte eigentlich am Dienstagnachmittag nach Amsterdam fahren sollen - doch wegen einer Panne wurde daraus nichts.
Offenbar herrschte Panik an Bord. Wie Augenzeuginnen und Augenzeugen berichten, wurde mindestens eine Person wegen der Hitze von bis zu 45 Grad Celsius an Bord ohnmächtig. Wegen der in Frankreich auf den Strecken von Hochgeschwindigkeitszügen geltenden Sicherheitsregeln durften die Türen nicht geöffnet werden. Wie auf einem im Internet verbreiteten Video zu sehen ist, schlug ein verzweifelter Passagier schließlich in einer Zugtür das Fenster ein.
Der Thalys war kurz nach dem Bahnhof Paris-Nord im Département Seine-Saint-Denis (93) steckengeblieben. Von einem gegenüberliegenden Gleis versuchten andere Zugreisende den festsitzenden Menschen durch die eingeschlagenen Scheiben Wasserflaschen zuzuwerfen.
Fast vier Stunden nach der Abfahrt am Mittwochmorgen wurden die Passagiere gegen 23 Uhr aus dem Thalys evakuiert.
Thalys-Beschäftigte verteilten dann Wasser und Snacks. Den Fahrgästen wurde gesagt, dass sie den ersten Thalys am frühen Mittwochmorgen nehmen könnten - und zumindest einige wurden in Hotels untergebracht.
Das Bahnunternehmen war nach Angaben von Fahrgästen in den sozialen Medien schwer zu erreichen. Später teilte das Unternehmen mit, dass die Reisenden eine "außergewöhnliche kommerzielle Entschädigung" erhalten werden und entschuldigte sich für die "außergewöhnliche Situation".
Einem Sprecher zufolge wurde das technische Problem durch die Hitze verursacht, so dass der Zug nicht wieder anfahren konnte.