Italiens Chef des linken Lagers - Enrico Letta: Der Professor

Enrico Letta
Enrico Letta Copyright Domenico Stinellis/AP
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Der Sozialdemokrat war 2013 und 2014 kurz italienischer Ministerpräsident. Im Wahlkampf ging er zum Angriff über.

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Der Wahlkampf erforderte eine Wandlung: Enrico Letta legte seinen professoral-belehrenden Tonfall ab und ging zum Angriff über. Immer wieder warnte er vor Rechtsaußen, verglich die Bedeutung der Parlamentswahl mit der Abstimmung Großbritanniens im Juni 2016 über Verbleib oder Austritt aus der Europäischen Union. Manche hielten Letta eine falsche Vorgehensweise vor, sich an rechts abzuarbeiten, anstatt die eigenen Vorstellungen in den Mittelpunkt zu rücken.

Kurze Amtszeit als Regierungschef

Zwischen April 2013 und Februar 2014 war Sozialdemokrat Letta bereits italienischer Ministerpräsident. Dem Ende seiner kurzen Amtszeit ging ein Machtkampf mit seinem parteiinternen Gegenspieler Matteo Renzi voraus. Renzi löste ihn ab, Letta kehrte dem politischen Gestalten für mehrere Jahre den Rücken zu.

Bis März 2021 hatte der Politikwissenschaftler eine Professur in Paris inne. Dann übernahm Letta wieder den Vorsitz der Partito Democratico.

In seiner Amtszeit als italienischer Regierungschef gehörte die beginnende Flüchtlingswelle zu den großen Themen.

Minister mit Anfang 30

Gut 15 Jahre zuvor, zu Beginn seiner politischen Laufbahn, galt Letta als Wunderkind, war mit Anfang 30 bereits Minister.

Als Letta im April 2013 mit der Regierungsbildung beauftragt wurde, sagte das damalige Staatsoberhaupt Giorgio Napolitano über den Sozialdemokraten: „Meine Wahl fiel auf ihn, da er, obwohl er einer jungen Generation angehört und sogar nach italienischen Maßstäben sehr jung ist, bereits wichtige Erfahrungen gesammelt hat."

Als Letta nach nur zehn Monaten als Ministerpräsident abtrat, hatte er seine Partei nicht mehr hinter sich, ihm wurde unter anderem vorgehalten, die notwendigen Reformen zu langsam angegangen zu sein.

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