Ex-Polizist mit Drogenproblemen erschießt mehr als 30 Menschen in Thailand

Kita im Norden Thailands
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Von Euronews mit dpa
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Schock und Entsetzen in Thailand: Ein ehemaliger Polizist stürmt in eine Kita und richtet ein Massaker an. Unter den Dutzenden Toten sind viele Kinder. Das ganze Land fragt sich: Warum?

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Ein ehemaliger Polizeibeamter hat in einer Kindertagesstätte in Thailand ein Massaker angerichtet und mehr als 30 Menschen getötet. Unter den Opfern sind mehr als 20 Kinder. Thailändische Medien sprachen von einem Amoklauf. Der Täter war mit Schusswaffen und Messern bewaffnet.

Der Mann tötete dann offenbar in seinem Haus seine Ehefrau und sein Kind und danach sich selbst.

Die Tat ereignete sich am Donnerstagmittag (Ortszeit) in der Provinz Nong Bua Lamphu im Nordosten des Landes.

Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-Cha sagte: "Die Gesellschaft muss sich um alle kümmern. Der Täter hat sicherlich schwere Probleme. Aber so etwas darf nicht passieren. Ich fühle tiefe Trauer gegenüber den Opfern und Angehörigen. Niemand dachte, dass so etwas hier passieren könnte."

Der Täter war wegen Drogendelikten im Juni aus dem Polizeidienst entlassen worden.

Bei ihm sollen zuvor Methamphetamin-Pillen gefunden worden sein. Es gab Spekulationen, ob der Mann bei der Tat unter Drogeneinfluss gestanden haben könnte. Ein Polizeisprecher sagte, möglicherweise seien auch Wut über seine Entlassung und ein gegen ihn laufendes Gerichtsverfahren der Grund für die Tat.

Vize-Polizeichef Torsak Sukwimol sprach zunächst von mindestens 34 Toten. Später gab es Berichte, die Zahl sei auf 36 gestiegen. 

Die meisten Opfer sollen in der Kita gestorben sein, jedoch habe der erst kürzlich aus dem Polizeidienst entlassene Täter (34) auch auf der Flucht aus seinem Auto weiter geschossen und Menschen getötet, berichteten thailändische Medien. Insgesamt zwölf Menschen wurden verletzt, einige davon schwer.

Das örtliche Krankenhaus rief die Bevölkerung zu Blutspenden auf. Das Entsetzen im ganzen Land war riesig. Viele User schrieben erschütterte Kommentare in sozialen Netzwerken und drückten den Angehörigen ihr Beileid aus.

Viele Kinder sollen in einem Schlafsaal von dem Täter angegriffen worden sein. Unter den Opfern sei auch eine schwangere Betreuerin der Kita, hieß es.

Anschließend war der Täter zunächst in einem weißen Pick-up auf der Flucht. Die Einsatzkräfte schrieben eine Fahndung aus. Kurze Zeit später wurde aber bekannt, dass sich der Mann selbst getötet habe.

In der Nähe wurde der völlig ausgebrannte Pick-up gefunden. Ob der Täter und seine Familie in der offiziellen Opferzahl einbegriffen sind, war unklar.

Die Hintergründe der Tat waren noch unklar. Der Täter war wegen Drogendelikten im Juni aus dem Polizeidienst entlassen worden. Bei ihm sollen zuvor Methamphetamin-Pillen gefunden worden sein. Es gab Spekulationen, ob der Mann bei der Tat unter Drogeneinfluss gestanden haben könnte. Ein Polizeisprecher sagte, möglicherweise seien auch Wut über seine Entlassung und ein gegen ihn laufendes Gerichtsverfahren der Grund für die Tat.

Die Provinz Nong Bua Lamphu liegt 500 Kilometer nordöstlich von Bangkok unweit der Grenze zu Laos. Es ist eine der schlimmsten Gewalttaten in der jüngeren Geschichte des buddhistisch geprägten Landes. Im Februar 2020 hatte ein Soldat bei einem Amoklauf 29 Menschen getötet. Der Feldwebel hatte in einem Einkaufszentrum in Nakhon Ratchasima im Nordosten des Landes Geiseln genommen. Später wurde er von Sicherheitskräften erschossen.

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