In Litauen ist mit der Demontage eines Sowjet-Denkmals begonnen worden. Dagegen hatte die russische Minderheit den UN-Menschenrechtsausschuss angerufen: die Entfernung des Denkmals verletze ihre Rechte als nationale Minderheit.
Sehr zum Ärger Russlands hat in Litauens Hauptstadt Vilnius die Demontage von Skulpturen sowjetischer Soldaten auf einem Friedhofsgelände begonnen. Dagegen regte sich Widerstand bei der russischen Minderheit in Litauen, die den UN-Menschenrechtsausschuss angerufen haben: die Entfernung des Denkmals verletze ihre Rechte als nationale Minderheit. Die Vereinten Nationen hatten Litauen dringend aufgefordert, das Denkmal bis zur Klärung des Streits nicht abzubauen.
Remigijus Simasius, Bürgermeister von Vilnius: "Um das klarzustellen, die Skulpturen stehen nicht auf Gräbern oder neben Grabsteinen. Die Gräber werden nicht angefasst. Aber wir werden uns von diesem sowjetischen Symbol befreien."
Das Denkmal war auch eine schmerzhafte Erinnerung an die 50 Jahre, die Litauen unter sowjetischer Besatzung verbrachte, bis es 1991 seine Unabhängigkeit erklärte. Für die ethnischen Russen in Litauen, die fünf Prozent der 2,8 Millionen Einwohner ausmachen, war das Denkmal Symbol des sowjetischen Sieges über Nazideutschland.
Ceslovas Simasius demontiert die Skulpturen, er meint: _"_Das hier ist kein normaler öffentlicher Platz, sondern ein Friedhof... Ich denke, sie hätten alles lassen sollen, wie es ist. Die Leute müssten nicht in einen anderen Park gehen, sondern hierher, und man könnte Schild mit Informationen aufstellen."
Russland nennt die Demontage "eine barbarische Verhöhnung der Gefallenen". Auch die baltischen Nachbarstaaten Estland und Lettland haben zuletzt sowjetische Denkmäler demontiert, nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Das Denkmal soll bis Anfang nächster Woche vollständig abgebaut sein.