Pressefreiheit in Gefahr

Trauer um einen Journalisten in Mexiko
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Die Organisation Reporter ohne Grenzen legt ihren Jahresbericht vor. Auch ein deutschsprachiges Land kommt darin nicht gut weg.

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Die internationale Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen hat ihren Jahresbericht zur Pressefreiheit vorgelegt. Demnach wurden im aktuellen Jahr weit mehr Journalisten getötet als noch 2021.

Mindestens 57 getötete Medienschaffende zählt die Organisation, das ist ein Anstieg um 19 Prozent. Allein acht davon sind demnach in der Ukraine ums Leben gekommen.

Aber nicht nur tote Journalisten listet der Report auf, auch jene, die im Gefängnis sitzen. Und das sind so viele wie nie zuvor. China, Myanmar, Vietnam und Belarus sind traurige Spitzenreiter, und seit diesem Jahr auch der Iran. Von den 533 Medienschaffenden im Gefängnis sind knapp 15 Prozent Frauen, ihr Anteil an den inhaftierten Journalisten ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Man muss gar nicht so weit schauen, um Probleme zu finden. So ist Österreich dieses Jahr bei der Pressefreiheit weltweit von Platz 17 auf Platz 31 abgerutscht. Reporter ohne Grenzen sieht dort unter anderem Schikanen der Polizei und eine Politik, die von Korruption geprägt ist.

Weit entfernt ist Österreich damit allerdings von Ländern in Lateinamerika, der gefährlichsten Region für Journalisten, wie die Organisation schreibt. Fast die Hälfte der getöteten Journalisten arbeitete dort. Mexiko hält mit elf Toten einmal mehr den traurigen Spitzenplatz. Und es könnten noch einige mehr werden, wenn sich weitere Verdachtsfälle bestätigen.

Verhaftet, getötet, verschwunden, erpresst – oder einfach schlecht bezahlt: Die neuesten Zahlen zeigen, dass eine freie Presse auch künftig nicht selbstverständlich ist.

Reporter ohne Grenzen
Karte der Pressefreiheit 2022Reporter ohne Grenzen
Zum Jahresreport von Reporter ohne Grenzen

Weitere Quellen • Reporter ohne Grenzen

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