Abramowitsch soll Milliarden-Vermögen vor Sanktionen versteckt haben

Roman Abramowitsch soll sein Vermögen vor Sanktionen versteckt haben.
Roman Abramowitsch soll sein Vermögen vor Sanktionen versteckt haben. Copyright AFP
Copyright AFP
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Laut einem Bericht des Guardian soll der russische Milliardär Milliarden vor Sanktionen gerettet haben, indem er seinen Kindern Vermögenswerte überschrieben hat.

WERBUNG

Dokumente, die dem Guardian zugespielt wurden, weisen darauf hin, dass der russische Milliardär Roman Abramowitsch den Großteil seines Vermögens vor Sanktionen, die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine verhängt wurden, gerettet haben könnte.

Abramowitsch soll vor Kriegsbeginn vier Milliarden umgeschrieben haben

Insgesamt soll der Oligarch Vermögenswerte von etwa vier Milliarden Euro auf seine Kinder überschrieben haben. Er begann damit offenbar drei Wochen vor Kriegsbeginn. Der Prozess soll sich deutlich beschleunigt haben, als Sanktionen gegen russische Oligarchen erstmals im Raum standen. 

Treuhandgesellschaften, die das Vermögen Abramowitschs verwalten, wurden kurz vor der Verhängung der Sanktionen umgeschrieben, um den Besitz auf seine Kinder zu übertragen. Insgesamt sollen zehn geheime Offshore-Treuhandgesellschaften kurz vor Kriegsbeginn umstrukturiert worden sein.

Werden die Sanktionen nun auf Abramowitschs Familie ausgeweitet?

Sanktionsexpert:innen vermuten, dass die weitreichende Umstrukturierung der Trusts die Durchsetzung von Sanktionen gegen Abramowitsch deutlich erschweren und möglicherweise Versuche vereiteln könnte, Vermögenswerte einzufrieren, die bisher seinem Besitz zugeschrieben wurden. Darunter befinden sich mehrere Luxusimmobilien und eine Flotte von Superyachten, Helikoptern und Privatjets.

Nun wird wohl zu klären sein, ob die Sanktionen auf Abramowitschs Familie ausgeweitet werden sollen. Bisher waren die Verwandten von Oligarchen im Gegensatz zu Putins Familie überwiegend verschont geblieben.

Der Oligarch geht bereits rechtlich gegen die Sanktionen vor

Seit März 2022 wird Abramowitsch sanktioniert, da er von der EU und Großbritannien als "kremlnah" eingestuft wurde. Angeblich profitiere er von den engen Beziehungen zu Putin. Abramowitsch hat finanzielle Verbindungen zum Kreml bestritten und rechtliche Schritte eingeleitet, um die Maßnahmen wieder aufheben zu lassen. In die US-Sanktionsliste wurde er derweil nicht aufgenommen, da die Ukraine wohl das Weiße Haus darum gebeten habe. Abramowitsch war als inoffizieller Vermittler bei Friedensverhandlungen aufgetreten.

Weitere Quellen • The Guardian

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Der lange Kampf um Russlands eingefrorene Vermögenswerte spitzt sich zu

Preisdeckel auf Erdölprodukte: "Russlands Einnahmen reduzieren, Energiemärkte stabilisieren"

Wut in Russland wächst nach Tod dutzender Truppen in Ukraine