London: Stehende Ovationen im Parlament für Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im britischen Parlament mit stehenden Ovationen empfangen worden. Es ist die zweite Auslandsreise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor einem Jahr. Der ukrainische Präsident ist vor seiner Rede im britischen Parlament auf dem Flughafen Stansted gelandet. Später steht auch noch ein Empfang durch König Charles auf dem Programm.
Der ukrainische Präsident dankte in einer emotionalen und sehr persönlichen Rede vor dem Parlament Großbritannien für die Unterstützung der Ukraine. Er sagte, Tapferkeit werde am Ende siegen. Das Böse werde verlieren. Großbritannien haben die Ukraine bereits vor dem Einmarsch unterstütz, hob Selenskyj hervor, unter anderem mit präventiven Sanktionen. Dafür bedanke er sich.
Mit Hilfe der britischen Flugabwehr verteidige sich die Ukraine gegen Raketenterror. Jetzt gehe es auch darum, die Finanzwege abzuschneiden, die den Krieg finanzierten. Es dürfe keine Weltordnung geben, in der menschliches Leben keine Rolle spiele. Die Welt werden dejenigen helfen, di e die Freiheit verteidigen. Er betonte die Wichtigkeit schneller Hilfe. Den Angreifern dürfe kein Raum gelassen werden, es gehe darum, die freie Welt zu verteidigen.
Selenskyj forderte erneut die Lieferung moderner Kampfflugzeuge in die Ukraine. Jeder Pilot der ukrainischen Luftwaffe sei ein König. Zur Unterstreichung seiner Bitte nach Kampfjets überreichte der Präsident dem Sprecher des britischen Parlaments den Helm eines in der Ukraine sehr prominenten Luftwaffenpiloten. Er schloss seine Rede mit: "Gott schütze Großbritannien, den König und die Ukraine."
Auch dafür erntete Selenskyj Applaus derAbgeordneten.
London 1. Etappe
London ist die erste Etappe der Europareise, bevor er an diesem Donnerstag am EU-Gipfel in Brüssel teilnehmen sollte. Ende Dezember 2022 war er in die USA geflogen.
Schon am Montag wurde bekannt, dass Wolodymyr Selenskyj - der seit Russlands Angriffskrieg gegen sein Land nur nach Washington gereist war und dort vor dem Kongress gesprochen hatte - in die belgische Hauptstadt reisen sollte.
Dass - anders als bei der USA-Reise - die Reise des Präsidenten nach Europa schon Tage zuvor angekündigt worden war, sorgte auch für Kritik. Denn seit Beginn des Krieges gibt es Todesdrohungen gegen den stets kämpferisch auftretenden ukrainischen Staatschef.
In den USA war Selenskyj begeistert empfangen worden. Die Vereinigten Staaten sind weltweit der größte Unterstützer der Ukraine - besonders was Waffenlieferungen an Kiew betrifft. An zweiter Stelle steht Großbritannien.
Am Dienstag war Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius in der Ukraine und wurde in Kiew auch von Präsidente Selenskyj empfangen.